Rhein-Kreis Neuss: Statistik - Unfallfahrer flüchten immer öfter

Immer mehr Unfälle auf den Straßen im Kreis, aber weniger Verletzte. Senioren sind besonders gefährdet.

Rhein-Kreis Neuss. Auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss kracht es immer öfter: Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr fünf Prozent mehr Unfälle als noch 2006. Damit stieg die Zahl der Unfälle auf 10778. "Dafür gab es mit 1698 Fällen weniger Verletzte. Das war im Jahr zuvor genau umgekehrt", sagte am Dienstag Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke.

Die Zahl der Toten ist unverändert bei 13 geblieben. Die Unfallfluchten sind deutlich um fast 15 Prozent gestiegen. Dahinter verberge sich "kriminelle Energie". Über 2500-mal flüchteten Autofahrer 2007 nach einem Unfall, gut 100 Unfallflüchtige konnte die Polizei ermitteln. In knapp 150 Fällen waren dabei Menschen verletzt worden, knapp zwei Drittel dieser Fälle konnten die Ermittler aufklären. In Neuss zählte die Polizei über 1000Unfallfluchten, in Grevenbroich waren es 430, in Dormagen rund 300.

Bei den Bagatellunfällen verzeichneten die Statistiker einen Anstieg um 206 auf 6641 Fälle. Die Zahl der Schwerstverletzten ist um 18auf 267, die der Leichtverletzten um 47 auf 1418 gesunken.

Mit einer Plakataktion an stark befahrenen Bundes- und Landstraßen will die Polizei derzeit im Kreis die Autofahrer erziehen, das Tempo zu drosseln. "Die Plakate könnten vielleicht größer sein, aber die Resonanz ist bislang gut", berichtete Kropp. Zudem sollen die Kontrollen mit Laserpistolen auf Raserstrecken forciert werden. "Wir wollen einen zweiten Radarwagen anschaffen, der in beide Richtungen blitzt", kündigte Polizeidirektor Detlev Gernandt an.

Auch die Unfallursachen haben die Beamten für 2007 genau festgestellt: So hat es 204-mal gekracht, weil Alkohol im Spiel war. Bei 192 Unfällen war Raserei der Auslöser. Der größte Anteil der Unfälle geht aber auf Fahrfehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (584) oder auf das Missachten der Vorfahrt zurück (450). Besonders häufig krachte es in Neuss an der Bonner Straße, am Berghäuschensweg und an der Gielenstraße. Spitzenreiter waren in Dormagen die Neusser Straße sowie die L 69, L142, Bergheimer Straße und Kaplan-Hahn-Straße in Grevenbroich.