Wirtschaftsförderung in Meerbusch: Das Warten hat sich gelohnt

Eine positive Bilanz zieht Wirtschaftsförderer Malinka im Planungsausschuss. Hotel-Pläne bleiben in der Schublade.

Meerbusch. Für seine "Politik der ruhigen Hand" hat der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder einst ordentlich Kritik einstecken müssen. Ganz anders ist das bei Wirtschaftsförderer Klaus F. Malinka: Er bekommt dafür Applaus.

Doch jede ruhige Hand beginnt auch mal zu zittern. Ein Hotel im Mollsfeld auf dem von der Stadt dafür prädestinierten, 7800 Quadratmeter großen Grundstück scheint sich nun doch nicht nahtlos in die Wunschliste der Verwaltung einzureihen.

Und so war im Planungsausschuss jetzt stattdessen - ganz nüchtern - von einem Bürogebäude die Rede. "Wir sind mit einem sehr interessanten Unternehmen im Gespräch", kann Malinka dies aber ebenfalls recht staatstragend "verkaufen". Auch wenn Jürgen Peters (Grüne) anmerkt, dass es doch schon genug Leerstände entsprechender Gebäude in der Region geben würde.

Bedauerlich wäre eine solche bauliche Entscheidung aus städtischer Sicht, da Epson, Kyocera und Medtronic einen Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten in einer Größenordnung von 5000 bis 6000 Menschen hätten, erklärt Malinka.

Neben dem "Hotelgrundstück" gibt es gewerbliche Reserveflächen außerdem noch im Strümper Busch (50000 Quadratmeter), In der Loh in Lank (19000Quadratmeter, die aber bald bebaut werden sollen) sowie ein Riesenareal von Böhler in Büderich in einer Größenordnung von 20Hektar. "Dort können wir aber keinen Quadratmeter verkaufen, weil die Stadt nicht Eigentümerin ist."

Positiv fällt die Bilanz Malinkas dafür auf dem etablierten Böhler-Gelände aus: 80Firmen seien dort untergebracht worden, fast 1000 Mitarbeiter - unter anderem im Blaumannbereich - jetzt dort tätig.

Eine Blauäugigkeit bescheinigt der Wirtschaftsförderer dagegen vielen Existenzgründern. Bei den 70Gesprächen, die im vergangenen Jahr geführt worden seien, hätten die Hälfte der potenziellen Unternehmer keinen blassen Schimmer von dem gehabt, was sie überhaupt tun wollten.

DieGewerbesteuereinnahmen betragen 31 Millionen Euro. Auch das sei absolute Spitze.

Die Arbeitslosenquote ist von Januar 2007 mit 6,3 Prozent auf 5,2 Prozent im vergangenen Monat gesunken. 300Menschen mehr seien in diesem Zeitraum an Arbeit gekommen.