Strümp: Fahrt zur Deponie entfällt

Auf dem neuen Wertstoffhof sollen das Angebot erweitert und die Öffnungszeiten ausgedehnt werden.

Strümp. "Das haben wir mit viel Liebe entworfen, da steckt Herzblut drin", freut sich Heiko Bechert, Fachbereichsleiter Umwelt, ein bisschen wie ein kleines Kind, als er dem Bauausschuss die Entwurfsplanung für den neuen Wertstoffhof präsentiert, der neben dem geplanten Baubetriebshof im Gewerbegebiet Bundenrott in Strümp entstehen soll.

Die Stadt wird dabei nur das 3800 Quadratmeter große Grundstück für rund 458000 Euro herrichten und sich dann einen externen Betreiber dafür suchen, der einen auf vier Jahre befristeten Vertrag erhält. "Wir bauen einen großen, beleuchteten, eingezäunten Parkplatz, für den Rest ist der Betreiber zuständig", so Bechert.

Allerdings wird der bestimmte Auflagen erfüllen müssen, denn die Stadt will ihr Entsorgungsangebot erweitern. Neben Altpapier, Grünabfällen, Glas oder Altkleidern werden die Meerbuscher dann auch Bauschutt, Metallschrott oder Altholz im Wertstoffhof gegen Gebühr quitt. Eine Fahrt zur Deponie nach Neuss-Grefrath wäre dann zumindest für Privatleute überflüssig. Für den Bau sind nicht mehr als vier Monate vorgesehen, er soll bis Ende kommenden Jahres zeitlich parallel zur Errichtung des Bauhofes vollzogen werden.

Die Öffnungszeiten sollen ebenfalls ausgedehnt werden (montags, mittwochs, freitags von 9 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr). Um Warteschlangen im Hof zu vermeiden - bereits heute werden auf dem städtischen Bauhof im Durchschnitt 110 Anlieferungen am Tag registriert - sind zwei parallel verlaufende Fahrbahnen vorgesehen. Die Anfahrt geschieht bis zu einem Kassenhäuschen, von dort aus werden die Kunden sukzessive - eine Ampelanlage regelt die Weiterfahrt - auf die Containerstraße vorgelassen, wo es jeweils eigene Parkbuchten gibt.

Zwei Facharbeiter des Betreibers sollen den Betrieb gewährleisten, den städtischen Mitarbeitern werden andere Aufgaben zugewiesen. Die Preise legt der Betreiber in Absprache mit der Stadt fest. Feilschereien befürchtet Bürgermeister Dieter Spindler nicht, habe man sich doch in vergleichbaren Recyclinghöfen wie in Monheim ein Bild vom Ablauf machen können.

"Wir haben da einige Stunden gestanden, und es hat alles gut funktioniert. Ob für eine Kofferraumladung fünf Euro entrichtet werden müssen oder für etwas mehr 30 Euro - die Leute sind einfach froh, dass sie ihren Müll loswerden", berichtet Spindler von seinen "anonymen" Beobachtungen.