Schule: Viel zu bunt für eine Uniform

Imagekampagne: Schüler und Lehrer der Gesamtschule haben sich eine gemeinsame Schulkleidung zugelegt.

Büderich. Er prägt das Sweatshirt des Schulleiters, findet sich auf Taschen und Turnbeuteln der Schüler wieder und kennzeichnet den gesamten Schrankinhalt von Anne Jormann: Kapuzenshirts und Portemonnaies, Turnbeutel und T-Shirts, Regenjacken, Polo-Shirts, Schultertaschen und Rucksäcke tragen den Schriftzug der Maria-Montessori-Gesamtschule.

"Nein", sagen Anne Jormann, die stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft, und Schulleiter Klaus Heesen, "von Schuluniform wollen wir nicht reden. Wir bieten Schulkleidung an, die zur Identität beiträgt".

Um als Uniform herzuhalten, ist die Bekleidung der Schüler auch wirklich zu bunt. Ein Blick ins Schaufenster der Mediothek am Weißenberger Weg zeigt die Vielfalt: weiß, grau, schwarz, dunkel- und hellblau und sogar rosa (Jormann: "Für die Mädchen!"), so die Farbpalette.

Seit kurzem gibt es sogar eine Schirmmütze mit dem dezenten MMGS-Schriftzug. "Unsere Köchin trug eine Kappe, deren Aufschrift mir gar nicht gefiel", erzählt Heesen lächelnd. Deren Werbung für ein zuckersüßes amerikanisches Erfrischungsgetränk habe nicht zum Schulkonzept, in dem Wert auf gesunde Ernährung gelegt werde, gepasst. Zwei Wochen später war die alte Mütze weg, das Schullogo auf der Kappe und dem Kopf.

Anne Jormann, die die Schüler im Ganztagsbetrieb bei den Hausaufgaben betreut, hatte die Idee zu der Imagekampagne, die Schulleitung, Kollegium und Elternschaft aufgriffen. Es habe auch kritische Stimmen gegeben, berichten Jormann und Heesen. "Aber das läuft alles von selbst, es gibt weder einen Schulkonferenzbeschluss noch eine Pflicht, die Schulkleidung zu tragen."

Von unten nach oben setze sich das Konzept durch, beobachtet der Schulleiter. Die Fünftklässler bestellten Kleidungsstücke manchmal im Klassenverbund, eine Schulmodenschau sei fester Programmpunkt beim Tag der offenen Tür.

Das Prinzip ist simpel: Der Förderverein kauft die Ware, die nur durch den feinen Schriftzug zur Schulkleidung wird. Anne Jormann: "Es gibt eine Bestellliste, nach der die Schüler ordern können. Das besondere ist, dass es keine Mindestmengen-Abnahme gibt." Auch ein einzelnes T-Shirt werde bestickt und geliefert. Von der Bestellung profitieren wiederum alle Schüler: Der Förderverein wird am Verkaufserlös beteiligt.