Künstler feiern Geburtstagsmatinee

Äthiopienhilfe: Im Forum in Lank feierte Menschen für Menschen den Gründer Böhm.

Meerbusch. Karlheinz Böhm grüßt im Lanker Wasserturm nur aus dem fernen Salzburg, aber das gibt der guten Stimmung seiner Geburtstagsgesellschaft keinen Dämpfer. Damit haben alle gerechnet. Da ist es bedauerlicher, dass Heide Dorfmüller, die Regionalsprecherin von Böhms Stiftung Menschen für Menschen, aufgrund einer Erkrankung kurzfristig absagen muss. Ihre Mitstreiter Oliver Keymis und Karsten Wellnitz moderieren jedoch gekonnt und mit stilsicherem Humor "über die Lücke weg", wie es Keymis ausdrückt.

Der Grünen-Politiker, mittlerweile Vizepräsident des Landtags, Musiker und Komponist Thomas Blomenkamp, Karsten Wellnitz und Heide Dorfmüller sind die Initiatoren der MfM-Ortsgruppe in Meerbusch.

Vor 25 Jahren bringt eine Theater-Aufführung mit den Schülern Keymis und Blomenkamp am Meerbusch-Gymnasium 500Mark ein. "Daraus haben wir mehr gemacht", sagt Keymis lakonisch. Von den zehn Meerbuscher Gründern sind noch vier aktiv: ein guter Schnitt. Was sich geändert habe: "Früher brachten wir die Spenden noch zu Böhm, heute kommt er zu uns!"

Die Verbindung vor allem von Heide Dorfmüller zu Böhm und seiner Frau Almaz sowie zu den Projekten ist eng. Dreimal hat Dorfmüller die MfM-Projekte in Äthiopien besucht, wo die Stiftung laut Keymis mittlerweile ein Gebiet betreut, das so groß wie Bayern ist.

In einem biographischen Rückblick zeigen Keymis und Wellnitz den langen Weg des Karlheinz Böhm. Er führte den Schauspieler von der Fernsehshow-Couch ins reizvolle, aber bürgerkriegsverwundete Äthiopien. Und ließ ihn in dem vielfach kargen, ausgezehrten Land tiefe Wurzeln schlagen.

Ebenso wie die Gäste ihr Getränk zum Toast auf Böhm selbst zahlen (Keymis: "Wir hoffen, Sie kommen darüber hinweg!"), nehmen die Künstler keine Gage. Sie sind der Initiative lange verbunden: Stephan Kivel singt närrisch Ernsthaftes, Tierra Negras Flamenco-Klänge umschmeicheln die Zuhörer, und selbst Christian Schweigers Schwein (Seifenblasen-Theater) gewinnt schnurstracks seine (gemessen am Alter) erwachsenen Fans.