Kunst: In der Vielfalt liegt der Reiz

Der Meerbuscher Malkreis zeigt seine Arbeiten in der Teloy-Mühle.

Lank. Zum 26.Mal stellt der ehemalige Montags-Volkshochschulkurs, und die in 37Jahren dazu gewonnenen Neu-Mitglieder sowie Gäste im Rund der Teloy-Mühle dar, wie autodidaktisches Malen und Werken wachsen und gedeihen kann.

Unter den dreizehn Künstlern überraschen viele mit erstaunlich innovativen Techniken oder auch dem Beweis, an diesen seit dem letzten Jahr erfolgreich gefeilt zu haben.

Einen dieser Aha-Effekte erzielt Heike Kleffmann, die neben ihren bekannten Holzgouachen Bilder aus Papier und Spachtelmasse mit dem treffenden Titel "Behaarlich" präsentiert. Mitgebracht hat sie ihre Kollegin Hildegard Heuer, die gesammelte und geschenkte Fundstücke zu mal witzigen, mal ironischen Skulpturen collagiert. So beinhaltet das Objekt "Mehr Luft für die Liebe" etwa eine Atemhilfsmaske.

Grafiker Akki (Axel) Buschmann, dessen Aquarell des Mont St.Michel auch die Einladung zur Vernissage ziert, zieht in der Empfangshalle direkt die respektvollen Blicke der Gäste auf seine neun Normandie-Bilder.

Karin Schöllgen, die in einem gemeinsamen Atelier mit Erika Danes arbeitet, besetzt mit ihrem "Patrik" (Patrik Elias, die junge Tennishoffnung) leider einen toten Winkel am Bewirtungstresen. Es lohnt sich für Besucher also immer mal, in einer Extrarunde Versteckteres zu entdecken.

Erika Danes bietet hingegen Digiprint/Holzschnitte an. Ihre lebendigen Straßenszenen, eingefangen in Lissabon oder Arles, strahlen zeitlos eine weltbürgerliche Frische und Bewegung aus.

Kunst ist auch nach Walter Brechmanns Titel "Ansichtssache". So sein Mix aus Abstraktion hier, einem erdbeerroten Berg im Gegenlicht dort, daneben eine Collage "Düsseldorfer Hafen".

Das ist das Schöne, auch und gerade im Kreis der "Montagsmaler" - der polarisierende Formenreichtum, der jede Menge Gesprächsstoff bietet und zum Verweilen einlädt: bei den Mischtechniken der Sigrid Bopp, wo "Heike träumt" und geheimnisvoll wie eine Fee durch die Nebel von Avalon schaut; wo Inta Hückels ihre Eindrücke vom Himalaya mit Acrylfarben verarbeitet oder Neuzugang Horst Jösch den rauen Umgang der Menschen mit der Natur mittels spannender Polaroid-Fotogramm-Technik einen Schwarz-Weiß-Ausdruck gibt.

"Diese Künstlerinnen und Künstler sind ein wichtiges Element unseres städtischen Lebens", freut sich Kulturdezernentin Angelika Mielke-Westerlage, "und Vielfalt ist es, die den Reiz ausmacht." Kontakt: Teloy-Mühle, Kemperallee 10, Lank; Jahresausstellung des Malkreises Meerbusch; bis 9.März Mo-Sa 15-18Uhr, So 11-18Uhr