Osterath: Großer Appetit auf gesunde Küche

Projektwoche: Gerretz-Schüler lernten viel über gesunde Ernährung und wie man die Speisen zubereitet.

Osterath. Die Arbeit ruft, zum Schmieren von Pausenbroten bleibt keine Zeit mehr. Also werden dem Kind schnell ein paar Euro in die Hand gedrückt. Dass dieses Geld dann oft für Süßigkeiten oder Fast Food ausgegeben wird, kann natürlich nicht im Sinne der Eltern sein.

Doch um Kinder an eine gesunde Ernährung heranzuführen, bedarf es mehr, als lediglich Ermahnungen auszusprechen. "Kinder sollten informiert werden, dieses Wissen dann aber auch in der Praxis selbst anwenden können", erklärt Maria Dunker- Spennes, Konrektorin an der Barbara-Gerretz-Grundschule in Osterath, die Ursprungsidee eines zweiwöchigen Projektes für Zweitklässler an ihrer Schule.

Da gesundes Essen nicht immer ganz billig ist, wurde ein Pool an Sponsoren gebildet - vom Förderverein der Schule über die WBM bis hin zu Einzelhändlern -, damit genügend Gemüse, Obst und Vollkornprodukte für zwei Wochen eingekauft werden konnten.

Am Sonntag nun präsentierten "die kleinen Kochlöffel", so der Titel des Projekts, die neuen Erkenntnisse ihren Eltern. Und die werden sich bei der Essenszubereitung zu Hause womöglich umstellen müssen. "Die Kinder waren ab dem ersten Tag derart mit Begeisterung bei der Sache, dass sie die Eltern regelrecht angesteckt haben", berichtet Gesthuysen-Mieden.

Sie arbeitete hin und wieder mit kleinen, aber sicherlich legitimen Tricks, um erste Hemmschwellen abzubauen. "Am ersten Tag haben wir Getreidebratlinge zubereitet. Die habe ich Muckitaler genannt, das klang dann auch für Kinderohren offenbar akzeptabel."

In der Folgezeit fertigten die "kleinen Kochlöffel" Gemüsedips an, buken Waffeln und bereiteten Nudelsalate zu. "Einen mit Fleischwurst, den anderen mit Paprikaschoten, davon hatten die wenigsten bisher etwas gehört", so die Ernährungsberaterin, die von den Kindern verlangte, alle Speisen wenigstens einmal zu probieren. "Wenn es dann nicht schmeckt - kein Problem."

Zur Belohnung gab es für die Nachwuchsköche am Sonntag nicht nur viel Lob von den Eltern, sondern auch Kochlöffel und Kochmütze zur Erinnerung. Außerdem wurde im Verlauf der zwei Wochen ein Kochbuch mit schmackhaften Rezepten angefertigt. Die können die Eltern in der heimischen Küche jetzt mit ihren Kindern nachkochen.