Meerbusch: Russlands Kinder brauchen Hilfe

Jakob und Ingrid Steins haben eine Stiftung gegründet. Sie sichert die Existenz von zwei Suppenküchen in Pskov, in denen 90 Kinder essen.

<strong>Meerbusch. "Stiftungen sind momentan offenbar ziemlich in. Doch wir unterscheiden uns in einem Punkt erheblich von der Haus Meer-Initiative und der Bürgerstiftung: Wir haben das Anfangsstadium hinter uns gelassen und sind schon fertig." Nicht ohne Stolz berichtet Ernst-Hermann Eckes, Vorsitzender des Kuratoriums der neu gegründeten Jakob-und-Ingrid-Steins-Stiftung, von den längst vorliegenden Genehmigungen (Landeskirchenamt, Finanzamt) und dem vorhandenen finanziellen Grundstock.

Der entspreche "in etwa der Größenordnung der Bürgerstiftung". Eine Summe will Eckes "bewusst" nicht nennen. Immerhin: Der Bürgerstiftung hat die Sparkasse als Anschub 25000Euro zur Verfügung gestellt.

Das wäre auf jeden Fall schon mal ein Betrag, mit dem man viel Gutes tun könnte, und das ist auch der Sinn und Zweck der Steins-Stiftung: die Weiterführung und finanzielle Absicherung von zwei Suppenküchen für rund 90Kinder im russischen Pskov, die seit fast zehn Jahren von der Ökumenischen Russlandhilfe unterhalten werden.

"Das Bild vom neureichen Russland ist verfälscht, letztlich profitieren nur einige wenige Menschen von diesem Reichtum", erregt sich Eckes über diese "ungerechte Einkommensverteilung".

Die Ökumenische Russlandhilfe, 1995 vom Ehepaar Steins sowie Gregor Schweflinghaus ins Leben gerufen, soll daher auch weiterhin existieren, sich aber vorrangig um eingehende Sachspenden kümmern. Die gehen dann allerdings nicht mehr nach Pskov, sondern nach Gagarin, der Partnerstadt von Ratingen. "Es gab zuletzt immer wieder Probleme am Zoll, auch das Lager hier vor Ort war nicht mehr finanzierbar", erklärt Pfarrerin Ute Saß.

Daher kooperiert man bei den Sachspenden jetzt mit der einst als Tschernobyl-Kinderhilfe in Ratingen gegründeten Hilfsorganisation, während die Stiftung sich ganz auf Pskov fokussiert.

Auch die Steins-Stiftung ist ökumenisch ausgerichtet. "Unterstützung für Hilfsbedürftige ist ohne konfessionelle Unterschiede nötig und möglich", verweist Max Tjaben-Stevens auf das paritätisch besetzte Kuratorium. In diesem Gremium sitzen ebenso Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde St.Franziskus in Strümp wie auch Vertreter der Versöhnungskirche in Strümp, die der evangelischen Kirchengemeinde Lank angegliedert ist.

Die evangelische Kirche in Lank wiederum tritt als Treuhänder und damit als Verwalter der Jakob-und-Ingrid-Steins-Stiftung auf.