Gute Resonanz mit 40 Anmeldungen Wie Kinder die Kirche entdecken

Lank-Latum · Bei der „Kinderkirche“ der evangelischen Kirchengemeinde Lank geht es diesmal spielerisch um die Jahreslosung 2025: „Prüfet alles, das Gute behaltet!“ Dabei hilft ein Parcours im Gottesdienstraum.

Pfarrerin Heike Gabernig (3.v.r.) und ihr Team haben für die Kinder einen Parcours mit verschiedenen Materialien vorbereitet.

Foto: Angelika Kirchholtes

Kinder jeden Alters strömen am Samstagvormittag in die Lanker Kreuzkirche zur „Kinderkirche“. Mit diesem Format will die evangelische Kirchengemeinde Lank-Strümp Kinder mit dem Glauben vertraut machen und dem Trend, dass vornehmlich ältere Menschen im Gottesdienst sitzen und andere austreten, etwas entgegensetzen. „Ziel der Kinderkirche ist, die biblische Botschaft erfahrbar zu machen und den Kindern nahezubringen, dass Glaube zum Leben dazu gehört und auch hilfreich ist. Die Kinder sollen erleben, dass sie Teil einer großen Gemeinschaft sind, dass sie wichtig sind: lebendige Bausteine im Haus der Kirche“, erklärt Pfarrerin Heike Gabernig. Einmal im Monat gibt es die Kinderkirche, abwechselnd in der Kreuzkirche und der Strümper Versöhnungskirche, wo Pfarrerin Karin Schwark dann zuständig ist.

Gabernig und ein Team haben bereits alles im Gottesdienstraum vorbereitet, als Eltern und Großeltern ihre Sprösslinge im Alter von vier bis elf Jahren bringen. Da das Thema diesmal die Jahreslosung des neuen Jahres 2025 aus dem 1. Thessalonicherbrief des Paulus „Prüfet alles, das Gute behaltet!“ ist, haben sie einen Parcours mit verschiedenen Materialien aufgebaut: Watte, Sand, eine Decke, ein Glas mit weißem Inhalt, Luftballons und Styropor. „Das sollen die Kinder befühlen, mit Händen und Füßen, oder daran riechen und bewerten. Über ihre Erkenntnisse sollen sie einen vorbereiteten Prüfbericht ausfüllen“, erklärt Katharina Darger, eine der helfenden Mütter. Ihre beiden Kinder sind begeistert von der Kinderkirche und freuen sich jedes Mal sehr darauf. „Sie haben sogar ihren Cousin infiziert, auch zu kommen“, sagt Darger lächelnd.

Nach der Begrüßung der Kinder, die im Kreis um den Altar sitzen und gespannt sind, was sie erwartet, gibt es einen kleinen Gottesdienstlichen Einstieg sowie ein Youtube-Video mit einem Lied zur Jahreslosung. Dann folgt ein kleiner Sketch zum Thema, bevor die Kinder den Prüfparcours absolvieren. Besonders das Gefühl der samtigen Watte unter den Füßen kommt gut an. „Die ist richtig weich“, lobt Oskar. Nach dem praktischen Prüfen überlegen die Kinder in altersgerechten Kleingruppen, was man im übertragenen Sinn in seinem Leben überprüfen sollte, um festzustellen, was wirklich zählt. Dazu können sie mit vorbereiteten Materialien etwas basteln. Zwischendurch treffen sich alle an einer gedeckten Tafel zum gemeinsamen Essen und Trinken. Es gibt kleine Miniwürstchen, Käsewürfel, Brotscheiben, kleingeschnittenes Gemüse und Obst.

Am Ende versammeln sich wieder alle im Kirchraum. „Die Eltern sind eingeladen, dann wieder dazu zu kommen, um zu hören und zu sehen, was die Kinder an diesem Morgen erlebt und gelernt haben. So kann auch zu Hause über alles noch einmal gesprochen werden“, sagt Gabernig. Sie freue sich, dass sich diesmal 40 Kinder angemeldet hätten, die die Kirche mit Leben erfüllen. „Am Schluss stehen alle im Kreis, um den Vormittag mit einem Lied, dem Vaterunser und dem Segen zu beschließen. Alle, Kinder und Eltern, sollen sich in unseren Kirchen zu Hause und willkommen fühlen“, erklärt die Pfarrerin.

Die Kinderkirche ist ein Nachfolgemodell des klassischen Kindergottesdienstes, der parallel zum Sonntagsgottesdienst der Erwachsenen angeboten wurde. „Doch das Leben der Familien am Wochenende veränderte sich“, berichtet Gabernig. Ausschlafen, gemeinsames Frühstücken und Freizeitaktivitäten führten dazu, dass weniger Familien in die Gottesdienste kamen und der Kindergottesdienst kaum nachgefragt wurde. Daher biete man nun samstags die „Kinderkirche“ an, die von Anfang an auf gute Resonanz gestoßen sei. Und das nicht nur zur Beschäftigung der Kinder. „Die Eltern suchen sich dieses Format gezielt aus, um den Nachwuchs mit dem Glauben vertraut zu machen“, ist Gabernig überzeugt.

Manche wie Katharina Darger beteiligen sich inzwischen als Mitarbeiterin, um das Projekt zu unterstützen. Andere bereiten das Essen in der Küche vor.