Von Zeichnen bis Spanischlernen VHS Meerbusch stellt sich für das erste Halbjahr breit auf
Meerbusch · In Vorträgen, Kursen oder Workshops können sich die Meerbuscher bei der VHS weiterbilden. Dabei geht es nicht nur ums Lernen, sondern auch um Kultur und Dialog, finden die Organisatoren. Was sie geplant haben.
268 Kurse und über 4000 Unterrichtsstunden – das hat sich die VHS Meerbusch für die kommenden Monate vorgenommen. Das Frühjahrssemester 2025 hält dabei ein inhaltlich breites Programm vor: Von Sprachkursen übers Kochen und Zeichnen bis zur Aqua-Gymnastik, dazu kommen viele Vorträge. „Da ist für jeden was dabei“, sagt Dezernent Peter Annacker vor dem Semesterstart am 17. Februar.
Das erste Halbjahr steht unter dem Motto „Im Dialog die Zukunft gestalten“. Als das Team um VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert das Programm zusammengestellt hat, war gerade die Ampel-Regierung zerbrochen. In herausfordernden Zeiten brauche es Begegnung und auch Bildung, findet sie. Man wolle daher mit und für die breite Teilnehmergruppe – zwischen sechs und fast 100 Jahren – Bekanntes und Neues verbinden. Im Programm gebe es daher sowohl Altbewährtes als auch neue Kurse, erklärt Delassalle-Wischert. Zudem seien gemeinsame Angebote für mehrere Generationen geplant.
Den größten Bereich bilden nach wie vor die Sprachkurse: In 80 Kursen können Interessierte etwa Englisch, Französisch, Niederländisch oder Japanisch lernen. Neu im Programm sind Kurse für Latein und Altgriechisch. Letzterer solle einen Themenschwerpunkt auf Mythologie und Antike legen. Auch Deutschkurse gibt es. Ein Fokus des Programms liege dabei auf Spanisch. Spanien sei nach wie vor als Reiseland stark gefragt, aber auch spanischsprachige Länder in Südamerika und deren Kulturen würden stärker nachgefragt. Manche Dozenten verbinden Sprache mit Musik und singen etwa französische Chansons.
Noch einen Schritt weiter gehen die sogenannten Kombi-Kurse, bei denen meist Kochen und Essen mit der jeweiligen Sprache verbunden wird. Im Programm stehen etwa ein Tapas-Kurs für Spanisch-Einsteiger oder eine „Fiesta Peru“, die sich mit dem südamerikanischen Land und dessen Kultur befasst. „Die Kombi-Kurse sind auf jeden Fall ein Highlight – und entsprechend stark nachgefragt“, sagt Delassalle-Wischert.
Besonders bei den Sprachkursen habe man Wert auf verschiedene Kurszeiten und -formen gelegt, sagt die VHS-Leiterin. „Das geht quasi rund um die Uhr“, sagt sie. So gebe es neben den klassischen wöchentlichen Kursen zu verschiedenen Tageszeiten auch Kompakt- und Ferienangebote sowie Tageskurse am Wochenende. Damit wolle man die verschiedenen Zielgruppen bestmöglich erreichen.
Ähnlich umfassend ist der Gesundheitsbereich aufgestellt. Die 55 Kurse reichen von der beliebten Aqua-Gymnastik über Yoga und Entspannungskurse bis zum Bootsführerschein. Neu im Programm sind etwa ein Fahrsicherheitstraining für Pedelec-Fahrer sowie ein Selbstverteidigungskurs für Senioren.
Im Bereich Gesellschaft finden sich zahlreiche Vorträge, beispielsweise zum Investieren in Kryptowährungen, zu energetischer Sanierung oder zum Umgang mit Hunden. Bei den Vorträgen gebe es wieder eine vermehrte Nachfrage für Präsenzveranstaltungen, beobachtet Delassalle-Wischert. Etwa für das Thema Erben und Vererben gebe es ein großes Interesse. Ergänzend könnten die Meerbuscher kostenlose Online-Vorträge hören, die von anderen VHS organisiert werden.
Kulturinteressierte können sich in diesem Semester wieder auf die Retrospektive-Ausstellung der Sommerakademien freuen: Im März zeigen Kursteilnehmer ihre Arbeiten im VHS-Haus. Aufgrund hoher Nachfrage weitet der Zeichner David Norman („Der Meerbuscher“) seinen Comic-Kurs für Kinder nun auch für Erwachsene aus. Als Highlight nennt die VHS-Leiterin einen Themenabend über Udo Jürgens.
Während sich diese Angebote an Erwachsene richten, gibt es eine ganze Sparte für Kinder und Jugendliche: Sie können in den kommenden Monaten 35 Kurse besuchen und etwa Malen, Sprachen lernen oder sich auf die Robotics-Olympiade vorbereiten. Gerade bei der „Jungen VHS“ gebe es viele regelmäßige Teilnehmer „Wir freuen uns, dass die VHS im Alltag vieler Kinder und Jugendlicher verankert ist. Viele knüpfen hier Freundschaften und haben noch als Erwachsene Spaß am Lernen“, sagt Delassalle-Wischert. Viele Kurse seien sehr gut nachgefragt und teils schon ausgebucht. Kinder und deren Eltern sowie Großeltern können Kurse auch gemeinsam belegen: Bei Angeboten wie dem Eltern-Kind-Turnen oder der „großen Bauernhof-Olympiade“.
Über die Sparten hinweg finden sich im Programm immer wieder Kurse und Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit. Dabei reiche die Bandbreite von Balkon-Solaranlagen bis zur Kräuterwanderung und einer Ausstellung zum Konsum.
Es sei wichtig, so ein breites Angebot im Kultur- und Bildungsbereich zu haben, betont Dezernent Peter Annacker. „Die VHS gehört zur Kultur der Stadt. Sie hält die Stadtgesellschaft lebendig“, sagt er. Die VHS versuche daher, möglichst alle Barrieren für eine Teilnahme abzubauen. Insgesamt 42 Kurse im Semester seien kostenlos. Ehrenamtler, Schüler und Studierende sowie Empfänger von Sozialhilfeleistungen bekommen Rabatte. Die Kursgebühren seien in diesem Jahr zwar nicht erhöht worden. Für das kommende werde man mit Blick auf die Haushaltslage allerdings nicht darum herumkommen, sagt Annacker.