A 57: Brückenbau macht Fortschritte
Samstag wird der Verkehr in Richtung Köln auf die mittlere Brücke verlagert. Dann kann ein Brückenteil ersetzt werden.
Dormagen. Die Verantwortlichen beim Landesbetrieb Straßen NRW dürften mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen auf die Wettervorhersage für das kommende Wochenende blicken. Denn am Samstag soll der Neubau der Brücke an der Autobahn 57 bei Nievenheim einen wesentlichen Schritt vorankommen.
Voraussetzung dafür sind allerdings einigermaßen passable Witterungsverhältnisse, wie Straßen NRW-Sprecher Norbert Cleve gestern im Telefonat mitteilte. Denn unter anderem müssen neue Markierungen auf der Fahrbahn angebracht werden. Und dafür muss es halbwegs trocken sein.
Die Markierungsarbeiten wären die Vorbereitung für eine seit geraumer Zeit angestrebte Maßnahme, mit der der zuletzt arg ins Stocken geratene Neubau der Brücke forciert werden würde. Zurzeit ersetzen drei Behelfs-Brücken das bei dem katastrophalen Brand mit einem Toten und mehreren Verletzten im Februar 2012 schwer beschädigte alte Bauwerk.
„Der Verkehr von Neuss in Richtung Köln soll nun von der rechten auf die mittlere Spur umgeleitet werden“, erklärt Norbert Cleve. Die Behelfsbrücke, über die momentan noch die Fahrzeuge gen Domstadt rollen, könnte danach abgebrochen und durch das erste große Teil der neuen Brücke ersetzt werden — laut Cleve „eine technisch aufwendige Aktion“.
In Zukunft soll der Verkehr sechsspurig über die Brücke fließen — für jede Fahrtrichtung sind drei Fahrstreifen vorgesehen. Was am Wochenende endlich verwirklicht werden soll, war ursprünglich schon vor Monaten vorgesehen. Nachdem der Landesbetrieb im Mai dieses Jahres die dritte Behelfsbrücke freigegeben hatte, konnte der Verkehr in Richtung Neuss/Krefeld über zwei Fahrspuren rollen, die in einer Verschwenkung rechts an der bis dahin genutzten Brücke vorbeigeführt wurden. Kurz danach sollte sich der Vorgang auf der anderen Seite wiederholen — in Form jenes Verfahrens, das nun für Samstag geplant ist.
Doch spätestens seit dem Sommer war der Wurm drin in dem Großprojekt. Zunächst gab es Probleme mit dem Untergrund, dann musste eine langwierige Bombensuche eingeschoben werden.
Denn Mitte August waren die Arbeiter bei Routine-Bohrungen auf etwas verdächtiges Metallisches in rund zehn Metern Tiefe gestoßen. Letztendlich erwiesen sich die Befürchtungen, dass dort vielleicht etwas Gefährliches im Boden stecke, als unbegründet. Aber wieder ging Zeit verloren.
Folglich wird sich die Fertigstellung des Neubaus nach hinten verschieben — vermutlich bis hinein ins Jahr 2018.