Deich soll höhere Spundwand bekommen

Der Deichverband Dormagen-Zons steckt in den Planungen für die große Deichsanierung. Es werden verschiedene Varianten abgewägt.

Zons. Eine um etwa 80 Zentimeter höhere Spundwand nördlich der Zonser Altstadt, eine Anhebung des Deichs oder ein Neubau der Deichmauer in den Rheinauen bei Zons — es gibt mehrere Möglichkeiten, die Hochwasserschutzanlage in Dormagen auf den geforderten Stand zu bringen. Diese Varianten sind sowohl unterschiedlich teuer, als auch verschieden in ihrem Eingreifen in Natur und Stadtbild.

Reinhard Hauschild, Deichgräf

„Das muss genau abgewogen werden“, sagt Deichgräf Reinhard Hauschild, der für den Bereich Herrenweg nördlich des alten Flügeldeichs eine Spundwand als die empfohlene Variante sieht: „Höhere Spundwand und höhere Mauer sind dort die in unseren Augen beste Möglichkeit.“ Diese Variante würde rund 1,8 Millionen Euro kosten.

Denn der Deichverband Dormagen-Zons steckt mitten im Abwägungsprozess, um die Vorplanung für die große Deichsanierung festzuzurren. „Wir legen uns in jedem der neun Abschnitte auf eine Vorzugsvariante fest, die dann weiter vorangetrieben wird“, erläutert Hauschild. Dabei legt er viel Wert auf frühzeitige Einbindung der Anwohner, wie er betont: „Wir gehen offen in die frühzeitige Beteiligung der Bürger.“ So wurden gestern Abend die Abschnitte rund um Zons vorgestellt: von der Krimpsgasse nördlich der Deponie in Rheinfeld bis zum Beginn der Ortslage Stürzelberg. Am 17. Dezember berät darüber der Erbentag, das Spitzengremium des Deichverbandes, in seiner Sitzung.

Für die ersten drei Planungsabschnitte der Deichsanierung von der Stadtgrenze zu Köln im Süden bis hinter der Deponie in Rheinfeld an der Krimpsgasse hat sich der Erbentag einstimmig auf jeweils eine bevorzugte Variante festgelegt. Für die nun folgenden Abschnitte wird es schwieriger, da die Abschnitte südlich und nördlich von Zons als so genannte Retentionsflächen in Frage kommen. Der Deichgräf erläutert: „Wenn wir durch andere Sanierungsmaßnahmen dem Rhein Abflussvolumen nehmen, müssen wir es an anderer Stelle wieder hinzufügen.“ Das könnte auch eine Deichrückverlegung südlich oder nördlich von Zons bedeuten. Eine der Varianten ist eine Deichrückverlegung mit lokaler Lösung im Bereich des Heckhofes. „Darüber können wir aber abschließend erst nach der Festlegung auf die folgenden Abschnitte entscheiden, da erst dann das genaue Volumen ermittelt ist, das wir ausgleichen müssen“, so Hauschild, der von weiteren Voruntersuchungen ausgeht.

In der Sitzung am 17. Dezember möchte der Erbentag auch erste Beschlüsse zu den Sanierungsvarianten in den Planungsabschnitten 7 und 8 fassen: vom Beginn der Ortslage in Stürzelberg bis hinter das Gelände der Stürzelberger Hafenanlage. „Weitere Prüfungen sind auch für diesen Bereich nötig, bevor wir eine verbindliche Vorentscheidung treffen können“, sagte Hauschild gestern. In Gesprächen mit betroffenen Anwohnern möchte er die Maßnahmen erläutern.