Krützen sieht RWE-Pläne kritisch
Der Bürgermeister fürchtet die Folgen für die Kommunen.
Grevenbroich. Bürgermeister Klaus Krützen steht den Umbauplänen des RWE-Konzerns kritisch gegenüber. „Kommt das so, hat das ernste Folgen für die Stadt und die Region“, warnt er. Nach den Planungen des zweitgrößten Energieunternehmens in NRW soll eine neue Tochtergesellschaft für die zukunftsträchtigen Sparten Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb geben. Bei der RWE AG bleiben die Stromerzeugung aus Kohle und Gas, die Atomkraftwerke und das Stromhandelsgeschäft.
Die Folgen hieraus träfen die Standortkommunen hart, sagt Krützen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass im Bereich der Kohleverstromung nicht weiter investiert werde. „Dies bedeutet einen weiteren Stellenabbau, also den Verlust von Arbeitsplätzen beim Unternehmen selbst und bei den Zuliefer- und mittelständischen Partnerfirmen, mit den daraus resultierenden Folgen für die Bevölkerung“, so Krützen. Nicht zuletzt wirke sich dies auch auf die städtischen Steuereinnahmen aus. Welche konkreten Folgen für Grevenbroich entstehen, bleibe abzuwarten und hinge von den Entscheidungen des Konzerns ab.
Bürgermeister Klaus Krützen appelliert in diesem Zusammenhang auch an die soziale und gesellschaftliche Verantwortung, die RWE gegenüber den Bürgern hätte, „die jahrzehntelangen Belastungen ausgesetzt waren und es noch sind“. Der notwendige Strukturwandel im Braunkohlerevier könne nur durch Planungssicherheit und Verlässlichkeit bewältigt werden.
In den vergangenen Monaten sei die Braunkohleindustrie durch beschränkende bundes- oder landespolitische Initiativen immer wieder unter Druck gesetzt worden, so der Bürgermeister. Beispielhaft nennt er den Klimaschutzbeitrag von Minister Sigmar Gabriel, gegen den sich der Rat mit einer Resolution gewandt hatte. Den jüngst von Umweltministerin Barbara Hendricks gemachten Vorschlag, die Kohleverstromung in 20 bis 25 Jahren komplett einzustellen, lehnt Krützen ab.