Dormagen. "Es reicht nicht, sich nur zu empören, wenn man gefragt wird, es geht vielmehr darum, ein breites Bündnis aufzustellen, das deutlich macht: In Dormagen ist kein Platz für Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit!", fordert Frank Picht, Pfarrer an der Christuskirche in Dormagen. Deshalb hat er spontan mit Pfarrer Peter Stelten von der Gemeinde St. Michael eine Veranstaltung am 30. Januar initiiert. Auf dem Rathausvorplatz können ab 18 Uhr Bürger, Vereine und Organisation der Stadt "laut und deutlich Stellung beziehen für Toleranz, Vielfalt und Frieden", sagt Stelten.
Das Datum für die Kundgebung am 30. Januar ist nicht zufällig gewählt: Es ist der 75. Jahrestag der Machtergreifung Adolf Hitlers. "Es ist ein symbolisches Datum, denn es zeigt, wie wichtig der Grundsatz ’Wehret den Anfängen’ ist", betont Picht.
Das Büro für bürgerschaftliches Engagement der Stadt Dormagen hat unter der Federführung von Heinz Pakalla bisher rund 200 Vereine per E-Mail angeschrieben. Die Aufforderung zur Teilnahme an der Kundgebung gilt allerdings für alle, wie Bürgermeister Heinz Hilgers betont. "Den ersten Weg über E-Mail wählten wir, weil wir uns sehr spontan zu dieser Kundgebung entschlossen haben."
Nun sind alle Vereine, Gruppierungen, Organisationen oder auch Schulen und andere Einrichtungen aufgerufen, sich an der Kundgebung zu beteiligen. Das kann durch die bloße Teilnahme und Demonstration des Widerstandes gegen Rechts bei der Kundgebung geschehen, aber auch durch die Benennung eines Redners, der in drei Sätzen deutlich sagt, warum er und seine Organisation ein friedliches und tolerantes Miteinander in Dormagen schätzen und verteidigen.
Am Donnerstag, 7. Februar, folgt ein weiteres Zeichen gegen Intoleranz: Die Gründung des Aktionsbündnisses "Dormagen - Ort der Vielfalt" um 19 Uhr im Trausaal des Historischen Rathauses.
Anmeldungen sind bis 25.Januar möglich bei Heinz Pakalla, 02133/257386.
