Dormagen: Chemie und Physik sollen attraktiver werden

Chemiekonzern stiftet zwei Gymnasien 60 000 Euro für die Naturwissenschaften.

Dormagen. Mit finanzieller Hilfe will das Chemieunternehmen Lanxess die Naturwissenschaften im Schulunterricht zu einer besseren Position verhelfen.

Obwohl die Oberstufen von drei Gymnasium in Dormagen kooperieren und gemeinsame Kurse bilden, entschieden sich nicht genügend Schüler dafür, einen Chemie-Leistungskurs zu belegen.

Mit Sorge beobachte er diese Entwicklung, so Bürgermeister Heinz Hilgers. Nur eine Handvoll Schüler, die sich für diese Naturwissenschaft interessieren - für den Bürgermeister ist der Grund klar: "Es ist einfacher, einen guten Abschluss in Geisteswissenschaften zu machen als in Fächern, in denen es um Logik, Zahlen und komplexe Zusammenhänge geht."

Sein Vorschlag daher: Das Kultusministerium müsse die Bewertung der Fächer nach Schwierigkeit differenzieren.

Der Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums, Herbert Kremer, sieht das Problem der Naturwissenschaften aus Schulsicht: "Oft ist es auch eine Materialfrage, Kursinhalte attraktiv darstellen zu können."

So hätten in seiner Schule vor allem im Chemieraum "Zustände geherrscht, die modernen Unterricht nicht möglich machten". Einige bauliche Veränderungen hat es bereits gegeben, doch trotz guter Unterstützung durch die Stadt "an irgendetwas fehlt es immer", wie Gerd Trzeszkowski, Leiter des Fachbereichs Schule, berichtet.

Die finanzielle Hilfe des Chemie-Unternehmens Lanxess soll nun zwei Dormagener Gymnasien helfen, die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Fachbereiche zu ergänzen und zu verbessern.

In diesem Jahr erhalten das Leibniz-Gymnasium und das Bettina-von-Arnim-Gymnasium jeweils 30000 Euro.

Insgesamt stellt der Konzern rund eine Million Euro für Schulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

"Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst und wollen Zukunft gestalten. Bildung bestimmt die Zukunftsfähigkeit unseres Landes, schließlich ist Wissen die zentrale Ressource für den Standort Deutschland", sagt Rainier van Roessel, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor bei Lanxess.

Wichtig finden es die Beteiligten, dass die Fachlehrer aus den Schulen selbst darüber bestimmen, wie diese zusätzliche finanzielle Hilfe verwendet werden soll, ohne bürokratische Hemmnisse und Diskussionen mit dem Schulträger, wie beispielsweise Trzeszkowski lobte.

Die beiden Gymnasien entschieden sich für Laboreinrichtungen, Geräte und Medien, darunter beispielsweise Grundausstattung wie Bechergläser und Pinzetten, aber auch Videoprojektoren und Notebooks, Diodenlaser und Mikrofone.

Die finanzielle Unterstützung an den Schulen möchte das Unternehmen mittel- bis langfristig fortsetzen, wie van Roessel ankündigte. Die Mittel werden jedes Jahr neu bestimmt, ebenso die Schulen, die gefördert werden. In diesem Jahr sind es 17 Schulen in NRW.