Neuss: Zwei von drei Bauabschnitten an der Janusz-Korczak-Gesamtschule sind fertig

4,9 Millionen Euro wurden bisher in die Sanierung investiert. Der 20. Geburtstag der Schule wird am Samstag groß gefeiert.

Neuss. An einigen Stellen der Janusz-Korczak-Gesamtschule schimmert noch der "klassische Stil der 50er Jahre" durch, wie ihn die Kulturdezernentin Christiane Zangs nennt. In den vergangenen drei Jahren wurden Teile der Schule zwar grundlegend saniert, aber das Gesicht der ersten und ältesten Gesamtschule der Stadt Neuss ist geblieben.

Zum 20. Geburtstag, der am Samstag gefeiert wird, kann sie sich nach zwei von drei geplanten Bauabschnitten durchaus sehen lassen. Bisher wurden 4,9 Millionen Euro investiert, unter anderem für den Brandschutz und Statik, aber auch für eine Erneuerung der naturwissenschaftlichen Fachräume, der Toiletten und des Tagungsraums. Insgesamt werden und wurden von 2005 bis 2010 zehn Millionen Euro verbaut.

Bürgermeister Herbert Napp konnte sich bei einem Besuch an der höchsten Stelle der Schule, dem Kunstraum im sechsten Stock des so genannten Hochhauses, von der Qualität der Arbeiten überzeugen. Vor allem die Gestaltung der Flure und Treppen sorgte für Begeisterung. In Abstimmung von Schule und Politik wurde das zweite bis sechste Obergeschoss neu gestaltet.

Jeder der Fachbereiche, der die Etagen dominiert, bekam eine eigene Farbe, so die Physik das Blau, die Biologie das Grün, die Chemie das Rot, in der fünften Etage die Musik und die Informatik das Gelb sowie in der sechsten Etage schließlich die Kunst das Weiß einer Leinwand. Die in diesen Farben gestalteten Flurwände sind bedeckt mit den typischen Schlagworten jedes Unterrichtsfachs, so etwa bei der Physik "Transistor", "Wärmeleiter" oder "Elektromagnetismus".

Mit der Entwicklung des Gestaltungskonzepts wurde das Künstlerteam "Strauss & Hillegaart" aus Cottbus beauftragt. "Das geschah kostenneutral, denn wir verzichteten auf die Erneuerung der Glasvitrinen, die sich in Nischen auf den Fluren befunden hatten", erklärt Zangs. Deren Neubeschaffung wäre nötig gewesen, weil das Vitrinenglas nicht den Sicherheitsbestimmungen entsprach. Die Vitrinen sind daher verschwunden. An ihrem Standort bekamen die Schüler Sitzecken, die sie begeistert nutzen, wie Schulleiter Achim Fischer berichtet.

Dennoch: Drei Jahre Bauarbeiten im Haus, Staub, Dreck und Handwerker bei laufendem Schulbetrieb sind nicht einfach zu organisieren - und zu ertragen. Das Gebäudemanagement der Stadt musste Schüler und Fachbereiche immer wieder neu auf die Container verteilen, die derzeit und bis 2010 auf dem Schulhof stehen werden.

"Im Grunde wird die Schule komplett auf links gedreht", scherzt Schulleiter Fischer. Manchmal wisse er nicht so recht, ob er in einer Schule sei, in der gebaut wird oder auf einer Baustelle, auf der unterrichtet werde. Schüler, Lehrer und Schulleitung seien aber sehr glücklich, dass die Arbeiten ein so gutes Ergebnis zeigen.