Neuss: Hula-Tanz trifft auf Moderne
Tanzwochen: Im November gastiert ein Ensemble aus Hawaii in der Stadthalle.
Neuss. Sechs Tanzkompanien aus drei Ländern, sechs Vorstellungen, davon drei Deutschlandpremieren: Die 26. Neusser Internationalen Tanzwochen bieten einige Höhepunkte. Der künstlerische Leiter, Rainer Wiertz, hat wieder ein Programm mit hochkarätigen Kompanien zusammengestellt.
"Bereits seit über 20 Jahren sind die Tanzwochen ein Aushängeschild für unsere Stadt", freut sich Kulturdezernentin Christiane Zangs. Die Tanzkompanien kommen aus der Schweiz, Frankreich und Großbritannien sowie drei aus den USA. "Wir bieten wieder einen Überblick über das zeitgenössische Tanzgeschehen in Europa und den USA", sagt Wiertz.
Ein besonderes Highlight wird die Vorstellung der Maui Arts Dance Company. Pina Bausch hat die Gruppe für das Internationale Tanzfestival NRW nach Deutschland geholt und bot die Truppe auch den Neusser Organisatoren an. Wiertz war zunächst unsicher: "Wir haben uns gefragt, ob wir das wirklich machen sollen. Das ist so speziell. Aber auf der anderen Seite, wann kriegt man so etwas sonst zu sehen?"
Am 21. November, ist das hawaiianische Tanzensemble mit "Kahekili" in der Stadthalle zu sehen. Gezeigt werden traditionelle Elemente des Hula-Tanzes. "Es ist aber keine Folklore, sondern eher Tanztheater." Untermalt wird das Ganze von Live-Musik und Erzählungen über Krieger. Gehuldigt wird dem großen Insel-Stammesfürsten Kahekili. "Die Tänze illustrieren hawaiianische Mythen", erklärt Wiertz.
Die Parsons Dance Company aus New York gibt am 23. Januar im Rahmen der Neusser Tanzwochen ihr einziges Gastspiel in Deutschland. David Parsons tanzte als Solotänzer in der Paul Taylor Company und gründete 1985 seine eigene. Seine zeitgenössischen Choreographien sind jazzig und teilweise recht artistisch.
Die Henri Oguike Dance Company aus London war bereits in Neuss zu Gast. 1999 gegründet, gehört sie zu den bedeutendsten Großbritanniens. "Er hat eine enorme Musikalität und versteht es seinen Tanz ganz nah an der Musik umzusetzen", schwärmt Rainer Wiertz.
Seit Beginn seines Engagement als Choreograph und Direktor des Züricher Balletts 1996 fördert Heinz Spoerli den Nachwuchs. 2001 wurde das Junior Balletts gegründet. Junge Ballettschüler, die kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung stehen, erhalten die Möglichkeit, vor Eintritt in das Berufsleben in der Truppe zu trainieren und sich in ihr zu behaupten.
Am 24. März zeigen die jungen Künstler unter anderem "Siebeneinhalb". "Es sind Stücke von diversen Musikern, die sich dadurch auszeichnen, dass sie alle sehr komplizierte Rhythmen haben", erzählt Wiertz.