Dormagen: Nichts für lahme Enten

Skurriles: Christoph Irmscher verteidigt im Fernsehen am Samstag seinen Weltrekord im Flossensprint über 100Meter Hürden.

Dormagen. Der Dormagener Christoph Irmscher möchte am Samstag in der RTL Guinness Show seinen Weltrekord im Flossensprint über 100 Meter Hürden verteidigen.

Mit 50 Zentimeter langen Flossen an den Füßen überwindet der Sportstudent zehn Hürden von 84 Zentimetern Höhe und ist damit der bisherige Weltrekordhalter dieser ungewöhnlichen Sportart. Herausgefordert hat ihn ein Maschinenbaustudent und Leichtathlet aus Stuttgart. Wer schon einmal den Weg von der Sonnenliege zum Wasser mit Schwimmflossen zurückgelegt hat, kann sich vorstellen, wie schwierig es sein muss, mit den hinderlichen Gummifüßen zu sprinten und sogar über Hürden zu springen.

Für jemanden wie Christoph Irmscher liegt diese Idee gar nicht so fern, denn er ist sowohl erfahren im Hürdenlaufen wie auch im Schwimmen. "Bei einem Freund und nach ein paar Drinks kam mir die Idee, mit Flossen über die Hürden zu laufen." Zuvor hatte er den Franzosen Christophe Bertaux im Fernsehen bei einem 20-Meter-Sprint auf Flossen gesehen. "Ich dachte mir, das ist doch viel zu leicht", schmunzelt Irmscher.

Die ersten Versuche, die Hindernisse mit Gummiflossen zu bewältigen, waren nicht ganz einfach und von großem Respekt vor der Hürde geprägt, aber der sportliche 23-Jährige fand schnell die richtige Technik. "Wichtig ist es, die Knie hoch zu nehmen und früher abzuspringen als normal", beschreibt er. Zudem läuft er die Hürdendistanz und -höhe der Frauen, denn die Männerhürden sind mit 106Zentimetern zu hoch für den 1,90-Meter-Athleten auf Flossen. Trotz dieser Erleichterung müsse man sich wesentlich mehr konzentrieren und sauberer über die Hürden springen als man dies ohne Flossen täte.

Nach einem Monat Training für den Fernsehauftritt sei der Bewegungsauflauf mittlerweile sehr flüssig, weiß Christoph nach der Videoanalyse.

Dennoch sorgt er für Aufsehen, wenn er auf dem Höhenberg des TSV Bayer Dormagen oder in seiner neuen Vereinsheimat beim Kölner Leichtathletikverein trainiert. Wenn er mit den riesigen Gummifüßen über Hürden setzt, sorgt der Anblick und nicht zuletzt das lustige Klatschen der Flossen auf dem Boden für Aufmerksamkeit. "Viele bleiben erstaunt stehen und fragen, was ich da eigentlich treibe", lacht Christoph Irmscher.

An drei Tagen pro Woche hat er in der vergangenen Zeit mit den Flossen trainiert, die übrigen Tage hat er mit Kraft- und Ausdauertraining verbracht.

Als Leichtathlet und Sportstudent an der Sporthochschule Köln sei er aber generell ziemlich fit und so sieht er der Herausforderung gelassen entgegen: "Im Moment bin ich noch gar nicht aufgeregt, das kommt vielleicht noch kurz vor dem Wettkampf."