Dormagen: Würdigung für das Ehrenamt

Wer sich in Dormagen freiwillig engagiert, erhält bald eine besondere Anerkennung.

Dormagen. Wer sich im Ehrenamt engagiert, dem geht es nicht ums Geld. Das wird auch in der letzten Auswertungsphase einer Umfrage des Büros für ehrenamtliches Engagement deutlich. Dessen Leiter Heinz Pankalla ist froh, dass in der Sitzung des Hauptausschusses ein Würdigungskonzept für die unentgeltlich Engagierten beschlossen wurde.

"Nicht wenige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr beispielsweise verwenden zehn Stunden pro Woche auf ihr Ehrenamt", erfuhr Pankalla bei der Befragung des Löschzuges Nievenheim, die zusätzlich zur allgemeinen Umfrage bei den rund 400 Dormagener Vereinen gestartet wurde. Dabei zeigte sich: Die Würdigung dieses Einsatzes ist ihnen wichtiger als finanzielle Aufwandsentschädigungen oder ähnliches.

Bürgermeister Heinz Hilgers folgte Pankallas Vorschlag und schlug dem Hauptausschuss in seiner Sitzung vor, das von der Verwaltung entwickelte Würdigungskonzept zu beschließen. Einstimmig folgten die Mitglieder diesem Vorschlag.

Der besteht aus mehreren Teilen: Dem Ehrenamtspass, dem Festgruß für besonders Engagierte, dem Zertifikat für ehrenamtliche Mitarbeit, kostenfreien Weiterbildungsangeboten für Ehrenamtler, öffentlicher Würdigung und einer Ehrenamtsnadel beziehungsweise Urkunde.

Der Ehrenamtspass berechtigt zum ermäßigten Eintritt bei städtischen Veranstaltungen und Einrichtungen, soll aber auch bei kommerziellen Anbietern gelten. Allerdings sollen ihn nicht alle Vereinsmitglieder bekommen, sondern nur ein ausgewählter Teil, der von den Vereinen selbst benannt wird.

"Wir haben uns bei den Vorgaben am Ehrenamtspass der Bürgerstiftung Dresden orientiert", sagt Pankalla. So erhält den Pass nur, wer mindestens 16 Jahre alt ist, keine pauschalen Aufwandsentschädigungen erhält, mehr als drei Stunden pro Woche für mindestens ein halbes Jahr ehrenamtlich tätig ist.

Den Festgruß sollen von den Vereinen und der Freiwilligenagentur benannte Personen zu Weihnachten, zu runden Jubiläen in der ehrenamtlichen Tätigkeit und zu runden Geburtstagen bekommen. Das Zertifikat für ehrenamtliche Mitarbeit ist vor allem für junge Menschen interessant, da es beispielsweise bei Bewerbungen ihre soziale Kompetenz bescheinigt. Diese Idee hat sich bereits landesweit bewährt.

Kostenfreie Weiterbildungsangebote hat das Büro für ehrenamtliches Engagement bereits in der ersten Jahreshälfte erfolgreich eingeführt. Damit sollen vor allem jüngere Ehrenamtler angesprochen werden, die in Dormagen unterdurchschnittlich vertreten sind, betont Pankalla.

Neben dem bestehenden "Tag des Ehrenamts" soll zusätzlich ein Dankeschön-Fest als öffentliche Würdigung der Ehrenamtlichen veranstaltet werden. Zudem sollen weiterhin Ehrenamtler auf der Internetseite vorgestellt werden.

Dort soll auch die Abstimmung für die Ehrennadelverleihung stattfinden. Die Bevölkerung darf demnach unter drei Kandidaten auswählen, drei weitere freiwillig Engagierte werden auf Vorschlag der Freiwilligen-Agentur geehrt.

Hinzu kommen jährlich drei Vereine, die durch die Verwaltung und die Freiwilligen-Agentur ausgesucht werden und eine Ehrenamtsurkunde bekommen sollen. Über die finanzielle Ausstattung des Würdigungskonzeptes soll bei den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr entschieden werden, wobei hauptsächlich der Ehrenamtspass Auswirkungen zeigen dürfte.