Ehrenamt in Dormagen: Das Startkapital zur Bürgerstiftung ist am Montag zusammen
Die Stadtverwaltung macht derzeit die Vorarbeit für die Satzung einer Bürgerstiftung.
Dormagen. Bürgerstiftungen liegen im Trend. Beinahe jede Kommune im Kreis hat bereits eine, mehr als 250 gibt es bundesweit. Als Unterstützung zur Arbeit der Kommune, Stadt und Politik, zusätzlich zu Organisationen und Vereinen wollen sie aus den Erlösen ihres Stiftungskapitals ausgewählte Projekte in ihrem Heimatort unterstützen und fördern.
Auch in Dormagen gründet sich derzeit eine solche Bürgerstiftung. Das nötige Stiftungskapital von 50000 Euro scheint bereits gesichert: 25000 Euro stiftete Currenta, ehemals Bayer Industrie Services, im Dezember. Weitere 25000 Euro werden am Montag von der Sparkassenstiftung bereit gestellt. Damit ist ein wichtiger Punkt zur Gründung der Bürgerstiftung erfüllt.
Die zweite Voraussetzung ist eine Satzung, die derzeit in der Verwaltung erarbeitet wird, wie Heinz Pankalla vom Büro für bürgerschaftliches Engagement berichtet. Nach der Gründungsversammlung, die aller Voraussicht im April nach der Anerkennung durch die Bezirksregierung stattfinden wird, soll die Bürgerstiftung allerdings von Bürgern geführt werden, denn sie soll "verwaltungs- und politikfern" agieren.
Die Gründungsversammlung ist grundlegend für das weitere Vorgehen, denn hier werden auch Vorstand und Kuratorium bestimmt. Die größten Stifter werden in einem von beiden Gremien vertreten sein, ansonsten stehen die künftigen Vorstandsmitglieder noch nicht fest.
"Wichtig sind uns unabhängige Persönlichkeiten, am besten Vertretern großer gesellschaftlicher Verbände oder auch Wissenschaftler wie beispielsweise Professoren, die in Dormagen leben. Nicht zu vergessen ein Finanzexperte und ein Werbefachmann", nennt Pankalla seine Wunschbesetzung.
Laut Satzung sollen die unterschiedlichsten Projekte in Dormagen unterstützt werden. Mit einem Leuchtturmprojekt soll begonnen werden: eines, das von vielen Dormagenern Sympathien bekommt. Bis dahin sind noch etwa anderthalb Jahre Zeit, denn weil die Stiftung nur aus den Erlösen des Stiftungskapitals Geld nehmen darf, muss es eine erste Ausschüttung gegeben haben.
Wird der Bürgerstiftung allerdings Geld gespendet, fließt es, anders als Geld, was als Zustiftung gedacht ist, nicht automatisch in das Stiftungskapital ein. Es kann auch gezielt für bestimmte Projekte oder gesellschaftliche Bereiche verwendet werden, die der Geldgeber bestimmt.
Vor allem freigiebige Spender haben so die Möglichkeit, mit einem größeren Betrag ab etwa 25000Euro einen eigenen Stiftungsbereich zu bekommen, der ihren Namen trägt.
Die Bürgerstiftung wird dual arbeiten, das heißt, es werden sowohl fremde Projekte unterstützt als auch eigene geschaffen. Kompetenzteams sollen ehrenamtliche Arbeit bündeln und Bürger zu Engagement jenseits von Parteien und Vereinen bewegen.
Die Förderung der Projekte in der Stadt sei vor allem für die Vereine eine Chance, betont Pankalla. Sie bräuchten also keine Angst haben, in der Bürgerstiftung eine Konkurrenz zu haben, sondern die Möglichkeit nutzen, unterstützt zu werden.