Grevenbroich: An Karneval darf im Rathaus gequalmt werden

Nichtraucherschutz: Verwaltungsmitarbeiter müssen sich ausstempeln, wenn sie rauchen wollen.

<strong>Grevenbroich. Dirk Schwarz muss seit Anfang des Jahres abends immer eine halbe Stunde länger im Grevenbroicher Rathaus bleiben. Der Grund: Der Fachbereichsleiter für Gebäudemanagement ist Raucher. Bisher durfte er in seinem Büro qualmen, wegen des neuen Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden muss er nun vor die Tür. Dafür muss er sich ausstempeln - Rauchzeit ist Freizeit. 30 Minuten sammeln sich über den Tag an.

"Ich finde es absolut richtig, Nichtraucher zu schützen. Doch ich hätte mir gewünscht, dass es wenigstens ein Raucherzimmer im Rathaus geben würde", sagt er. Noch fehlt selbst ein fest installierter Aschenbecher außerhalb des Gebäudes. Die wenigen Raucher unter den Verwaltungsmitarbeitern behelfen sich zur Zeit mit provisorisch mitgebrachten Behältern.

"Die bisherige Regel hätte meiner Meinung nach ausgereicht, um Nichtraucher zu schützen", sagt Schwarz. Er hat seinen Zigarettenkonsum seit Jahresanfang von einer Schachtel pro Tag auf ein Drittel reduziert. "So ist die Regelung immerhin erzieherisch sinnvoll", sagt er.

An Altweiber jedoch werden auch im Grevenbroicher Rathaus alle Gesetze außer Kraft gesetzt werden. "Nach der Schlüsselübergabe hat der Bürgermeister nichts mehr zu melden", sagt Pressesprecher Norbert Häke. "Wir werden das locker handhaben. In der fünften Jahreszeit sind wir machtlos." Zudem seien es ohnehin nur wenige Räume, die von den Narren in Beschlag genommen werden.

Zwar heißt es nicht offiziell, dass Rauchen an Altweiber im Rathaus erlaubt ist, aber eben auch nicht das Gegenteil. "Es herrscht eine Ausnahmesituation. Da können wir nicht ankommen und Bußgelder verhängen", sagt Häke.