Grevenbroich könnte einen Feierabendmarkt bekommen
Als Vorbild dient bei dem ABG-Vorschlag der Schlemmermarkt, der in Köln donnerstags von 16 bis 21 Uhr stattfindet.
Grevenbroich. Der Grevenbroicher Wochenmarkt soll ausgeweitet werden und in Zukunft auch abends in die Innenstadt locken. Das schlägt die Ratsfraktion der „Aktiven Bürger Grevenbroich“ (ABG) vor. Als Vorbild dient der Schlemmermarkt auf dem Kölner Rudolfplatz, der donnerstags von 16 bis 21 Uhr öffnet und äußerst erfolgreich ist. Insbesondere Berufstätige nutzen dort die Gelegenheit zum Einkauf nach Feierabend. ABG-Fraktionschef Rolf Göckmann ist überzeugt, dass ein solches Angebot auch in Grevenbroich funktionieren kann. „Ein solcher Abendmarkt hat viel Charme, das weiß ich aus eigener Erfahrung“, sagt Göckmann. „Zudem kann er zur Belebung der Innenstadt beitragen. Wer den Abendmarkt zum Einkauf besucht, den zieht es vielleicht auch in eines der Geschäfte oder Lokale in der City.“
Beim Stadtmarketing kommt der Vorstoß gut an. Stadtmarketing-Chef Robert Jordan möchte in naher Zukunft Gespräche mit den Markthändlern führen, ob sie sich an einem Abendangebot beteiligen würden. „In anderen Städten kommt es gut an. Da sollten wir zumindest einen Versuch starten — und ich bin guter Dinge, dass es Bedarf für einen Abendmarkt gibt“, meint Jordan. Sowohl ABG als auch Jordan weisen darauf hin, dass ein Abendmarkt die bestehenden Angebote ergänzen soll. Allerdings wird es wohl ein etwas anderes Angebot geben. „Auch ein Schlemmer-Markt ist denkbar — zum Beispiel mit Wein- oder Käsespezialitäten“, meint Göckmann. „Dadurch könnte die gesamte Innenstadt an Attraktivität gewinnen. Es muss unser Ziel sein, sie auch nach 17, 18 Uhr zu beleben.“
Auch die Marktbeschicker könnten laut Göckmann profitieren. „Während viele vormittags über ausbleibende Kundschaft klagen, können sich ihre Kollegen bei den Abendmärkten meist nicht beschweren.“ Der Trend macht längst die Runde. Auch die Nachbarstadt Dormagen plant einen Feierabendmarkt. Ideal sei es laut Göckmann, das Zusatzangebot zwischen 16 und 20 Uhr einzuführen. „Vielleicht zunächst nicht unbedingt wöchentlich, aber mindestens einmal, vielleicht auch zweimal im Monat.“ Robert Jordan würde den Versuch gerne im Frühjahr starten. „Voraussetzung ist natürlich, dass die Händler mitziehen.“
Möglicherweise wird das Angebot auf dem Wochenmarkt dann bereits größer sein als bislang. Der Stadtrat soll noch in diesem Jahr über eine Anpassung der Marktsatzung entscheiden. Dann könnte eine Regelung fallen: die Ausschreibung als sogenannter grüner Markt. Sie beschränkt das Angebot auf frische Waren wie Lebensmittel, auch Blumen und Pflanzen sind zugelassen. Kleine Gemischtwarenangebote bleiben bislang außen vor. Doch das soll sich ändern. Möglicherweise dürfen in Zukunft auch Töpfe, Pfannen oder Kurzwaren verkauft werden.