Grevenbroich. Optimistisch zeigte sich Bauvereins-Vorstand Norbert Steffen auf der Mitgliederversammlung: Wir haben im vergangenen Jahr eine ganze Menge gestemmt, und in diesem Jahr wird es so weitergehen."
Das Großprojekt der vergangenen beiden Jahre ist die Niermannstraße. Seit 2006 wurden die dortigen Bauvereins-Häuser komplett abgerissen und neu gebaut. Finanziert wurde die 10,8 Millionen Euro teure Maßnahme teils aus Landesmitteln. Inzwischen sind die 85 Wohnungen bezogen, heute wird die Anlage offiziell eingeweiht. Saniert wurden 2007 auch acht Wohnungen auf der Hans-Sachs-Straße.
Außerdem baute die Genossenschaft für 1,8 Millionen Euro 14Häuser mit 62 Wohnungen auf der Straße Im Kamp (Allrath) um. Weitere, kleinere Umbaumaßnahmen auf der Stettiner Straße (Orken) und Am Elsbach (Stadtmitte) kosteten zusammen 1,1 Millionen Euro.
An Sanierungen wird der Bauverein auch in den nächsten Jahren nicht vorbeikommen, sagt Norbert Steffen. 70 Prozent der Wohnungen wurden vor 1980 gebaut, 42 Prozent sogar vor 1970.
Hinzu kommt, dass sich die Bedürfnisse der Mieter wandeln. Die traditionelle Vier-Personen-Familie wird zunehmend von Ein- und Zwei-Personenhaushalten abgelöst. Außerdem: Wir werden immer älter und bleiben dabei immer länger gesund. Das bedeutet: Aufzüge einbauen, Wohnungen schwellenfrei machen.
70 Millionen Euro muss die Genossenschaft in den nächsten Jahren investieren, damit die über 300 Wohnungen auf Dauer vermietbar bleiben, erklärt Vorstand Bernd Schotten. Derzeit läuft bereits das nächste Vorzeigeprojekt.
Für 4,5 Millionen Euro entstehen in der ehemaligen Matthäuskirche (Südstadt) acht Seniorenwohnungen, weitere 32 Wohneinheiten werden in der Umgebung gebaut. Das Vorhaben bekam das Qualitätssiegel "Betreutes Wohnen im Alter" - als zweites Projekt in ganz NRW. "Vor uns hat nur eine Einrichtung in Bad Salzuflen die strengen Kriterien erfüllt", berichtet Schotten.
Die Betreuung wird von der Caritas übernommen, im September ziehen die ersten Mieter ein. Bei der Mitgliederversammlung standen ferner die Wahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung. Zum neuen Mitglied wurde Professor Johannes Krusen gewählt. Krusen ist als Leitender Oberarzt an der Klinikum für psychosomatische Medizin in Düsseldorf tätig. Axel Prümm und Norbert Gand wurden für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt.