Neuss: Gemeinsam klappt es einfach besser
Beratungsstellen übernehmen für geistig Behinderte Kosten fürs Kino, Konzerte und mehr.
Neuss. Für geistig Behinderte ist es nicht immer einfach, selbstständig den eigenen Alltag zu organisieren. Hilfe können sie von den so genannten KoKoBes (Koordinierungs-, Kontakt-, und Beratungsangebote) bekommen. Dessen Träger die St.Augustinus Behindertenhilfe sowie die Lebenshilfen der Stadt Neuss und des Rhein-Kreises Neuss bieten ihnen neben Beratung auch finanzielle Unterstützung an.
"Die KoKoBes bieten Individualförderung mit der selbstständig lebenden geistig Behinderten verschiedene Kosten wie für Kinokarten, Konzertbesuche und auch Vereinsmitgliedschaften finanziert werden", sagt Charly Bertelmann von der Behindertenhilfe St.Augustinus.
Für diesen Zweck hat der Landschaftsverband Rheinland für den Rhein-Kreis Neuss nun 9000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Unterstützung wird den Behinderten in den drei Beratungsstellen im Rhein-Kreis Neuss meist bar ausgezahlt.
"Leider wissen viele nichts von dieser Möglichkeit", sagt Eva Backus von der Neusser Lebenshilfe und ergänzt: "Im vergangenen Jahr sind von dem zur Verfügung stehenden Geld nur ein Viertel vergeben worden. Der Rest musste leider zurückgegeben werden."
Auch im Bereich Freizeit soll geistig Behinderten besser geholfen werden. 10000 Euro bekommen das Familienforum Edith-Stein und der Kreissportbund zur Realisierung ihrer Projekte.
Das Familienforum bietet in einem Fünf-Tage-Kurs vom 6. bis zum 10. Oktober ein Seminar mit dem Thema "Ohne Moos was los". "Hier sollen behinderte Menschen, die nur eine Grundsicherung bekommen und Gesunde mit wenig Geld lernen, wie man auch mit einem geringen Einkommen ein gutes und menschenwürdiges Leben führt", sagt Helmut Spiegel vom Familienforum.
Der Kreissportbund ruft Mitglieder aus Sportvereinen auf, ab Herbst gezielt mit geistig Behinderten Sport zu treiben.