Neuss: Vom ersten Siegel im Jahr 1242 bis zum Aufbau der Großstadt
Im Stadtarchiv wird mit „Dokumente lebendiger Geschichte“ Stadt- und Archivhistorie miteinander verbunden.
Neuss. Die Aufgabe des Stadtarchivs ist es, die Geschichte der Stadt zu dokumentieren und dadurch ist es selbst ein Teil der Geschichte geworden. Im Jahr 1242 wird zum ersten Mal das Stadtarchiv der Stadt Neuss erwähnt. Die Ausstellung "Dokumente lebendiger Geschichte" verbindet die fast 800-jährige Archivhistorie mit der der Stadt.
Im Erdgeschoss an der Oberstraße wird gezeigt, wie Verwaltung und Gemeinwesen funktionieren. Eingeteilt in die vier Zeitabschnitte Hochmittelalter (13. bis 15. Jahrhundert), frühe Neuzeit (15. bis 18. Jahrhundert), Neuzeit (18. Jahrhundert bis 1945) und Zeitgeschehen (ab 1945), werden die Besonderheiten der jeweiligen Zeit dargestellt.
"Besiegelte Privilegien" fasst die Zeit ab Gründung des Stadtarchivs zusammen. 1245 gab es das erste Siegel, die erste bekannte Urkunde stammt aus dem Jahr 1255. "Das Archiv war nicht nur ein Urkundenarchiv, sondern es war lebensnotwendig für die Selbstverwaltung. Es wurden zum Beispiel Besitznachweise dokumentiert", sagt Archivleiter Jens Metzdorf.
Die Zeit nach der Belagerung Karl des Kühnen bis zu napoleonischen Zeit wird mit "Verwaltete Stagnation" überschrieben. "Es gab einen enormen Zuwachs an Verwaltungsakten, auf der anderen Seite verliert die Stadt aber auch ihren Status und wird zu einer verarmten Gesellschaft", weiß Metzdorf.
Aufwärts ging es für Neuss dann ab dem 18. Jahrhundert, zusammengefasst unter dem Titel "Pläne der Modernisierung". Nach 20 Jahren unter französischer Besatzung (1794 bis 1814) ändert sich mit den Preußen auch die Arbeit der Verwaltung zur Freude des Archivars: "Vorgänge können durch die preußische Aktenführung hervorragend nachvollzogen werden."
"Der Aufbau zur Großstadt" ist der Sammelbegriff für die Zeit ab 1945. Um dem rasanten Wachstum der Bevölkerung gerecht zu werden, werden viele städtebauliche Projekte umgesetzt. Die Mitarbeiter des Archivs müssen sich auf neue Medien einstellen und einen Weg finden, digitale Medien zu archivieren.
“ Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Stadt- archivs besichtigt werden. Dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 16 Uhr und donnerstags von 9 bis 18 Uhr. Unter 02131/904250 können Führungen vereinbart werden.