Kaarst: Abschied von der Albert-Schweitzer- Grundschule
Bei dem Fest packten die Schüler dennoch einen Umzugskoffer. Für das kommende Schuljahr an einer neuen Schule wurden symbolisch unter anderem gute Noten, die Schulglocke sowie die beiden Klassenlehrerinnen eingepackt.
Kaarst. "Ich freue mich auf die neue Schule, aber ich bin auch traurig, dass wir unsere alte Schule verlassen müssen." Wie wohl bei den meisten ihrer Mitschüler sorgte die Abschiedsfeier an der Albert-Schweitzer-Grundschule auch bei Viertklässlerin Leo (10) für ein wenig Wehmut.
"Die Lehrer waren nett, wir hatten im und ums Schulgebäude herum viel Platz und alle Schüler haben immer zusammengehalten", sagt ihre Freundin, die neunjährige Adissa.
Die Mädchen gehörten zu den wenigen Schülern, die zuletzt noch in den beiden einzigen Klassen an der Albert-Schweitzer-Grundschule unterrichtet wurden. Kommissarisch leitete zuletzt Christa Röhlike, Leiterin der Grundschule an der Stakerseite, die Schule. Bereits im Februar 2008 war die sukzessive Auflösung der Albert-Schweitzer-Schule an der Bussardstraße wegen sinkender Schülerzahlen beschlossen worden.
Während die Viertklässler nach den Sommerferien auf die weiterführenden Schulen gehen, wird die dritte Klasse künftig an der Stakerseite unterrichtet - die ist wegen ihres maroden Zustands jedoch auch keine langfristige Alternative.
Nun feierten die Schüler mit rund 150 Besuchern, darunter Eltern und Freunde, aber auch ehemalige Lehrer, Hausmeister und einige Offizielle der Stadt, auf der Wiese gleich neben dem Schulgebäude Abschied von der Bussardstraße - zumindest vorerst.
"Es ist ja noch nicht endgültig über die weitere Entwicklung entschieden", spielt Schulpflegschaftsvorsitzende Tanja Batos auf die noch ausstehende Entscheidung über den dritten Kaarster Grundschulstandort an, die nach den Sommerferien getroffen werden soll.
Bei dem Fest packten die Schüler dennoch einen Umzugskoffer. Für das kommende Schuljahr an einer neuen Schule wurden symbolisch unter anderem gute Noten, die Schulglocke sowie die beiden Klassenlehrerinnen eingepackt.
Eine Akrobatik-Vorstellung, eine Modenschau sowie einige Lieder rundeten die Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein ab. "Das war ein schönes Fest, ohne den Einsatz von Schülern, Lehrern und Eltern wäre das sicher nicht möglich gewesen", sagt Batos.
Einige Eltern blickten trotz der stimmungsvollen Feier ein wenig missmutig zurück. "Eine Schließung der Schule ist völlig unnötig", sagt Sonja Hille. Ihrer Meinung nach hätte der Unterricht in kleineren Klassenverbänden aufrecht erhalten bleiben sollen:
"Nach meinem Kenntnissstand hätten nach der Zahl der Anmeldungen vier Klassen zustande kommen können, die nur etwas kleiner gewesen wären, als die aktuellen." Auch Amira Muric bedauert die Schließung: "Das war eine sehr gute Schule. Nicht umsonst gehen so viele Schüler jetzt auf das Gymnasium."