Kaarst: Faszination an der Leichtigkeit
Zwei Kaarster Künstler zeigen ihre Arbeiten nicht nur in Galerien, sondern gestalten Bühnen – wie am Samstag bei der Verleihung des österreichischen Musikpreises.
Kaarst. Wenn am Samstagabend der Amadeus, der österreichische Musikpreis, im Wiener Gasometer verliehen wird, dann blicken die Zuschauer auf die von zwei Kaarstern gestaltete Bühne: Frank Schwiemann und Christine Schwarting entwerfen leichte Textilobjekte, die sie in ihrer Kreativ- und Produktionswerkstatt nähen.
Ihre Werke sind auf Kunstausstellungen ebenso vertreten wie auf Messen - oder eben auf Bühnen. So haben die beiden Kaarster Künstler zum Beispiel das Bühnenbild des Deutschen Fernsehpreises oder für die Tour der Fantastischen Vier gestaltet.
Das Besondere: Die Objekte sind nicht nur leicht, sie lassen sich auch einfach verstauen und entfalten sich dann zu ihrer wahren Größe. "Wir haben schon erlebt, dass die Leute bei unserer Ankunft an einem Veranstaltungsort einen riesigen Lkw erwartet haben. Dabei hatten wir in unserem Wagen alles dabei. Da wird man dann schon mal belächelt und wenn alles aufgebaut ist, bestaunt", erzählt Schwarting.
Die Faszination an der Leichtigkeit ist geblieben. "Skulpturen, die sich bewegen und auf Luftströme reagieren: Neben Drachen haben mich auch Mobile begeistert", erzählt Schwiemann. Eines hängt sogar im Rathaus.
Seit dem Jahr 2000 verbinden die beiden Designer Kunst und Kommerz. "Wir haben da keine Berührungsängste. Am Anfang fragten wir uns eher, ob es dafür überhaupt einen Markt gibt. Aber Raumgestaltung mit Designobjekten ist in den vergangenen Jahren immer mehr im Kommen", sagt Schwarting.