Kaarst: Heizen - Widerstand gegen 4. Erhöhung

Der Ölpreis sinkt, der Gaspreis steigt. Das ärgert die Initiative „Fairer Gaspreis“. Sie setzt sich für eine Senkung um 40 Prozent ein.

Kaarst. Siegfried Lautenschläger ist sauer. Die Stadtwerke Kaarst (SWK) heben erneut den Gaspreis an. Wie berichtet steigt der zum 1. November. "Das ist das vierte Mal in diesem Jahr. Seit dem Jahreswechsel ist der Gaspreis im Tarif Best um 31,7Prozent gestiegen. Das darf nicht sein", schimpft Siegfried Lautenschläger. Der Sprecher der Bürgerinitiative "Fairer Gaspreis für Kaarst" verweist auf den Ölpreis, der zurzeit immer günstiger wird. Deshalb fordert die Initiative eine sofortige Preissenkung. In einer langen Schlange standen gestern Mitglieder in der 2. Etage des Rathauses, um ihre Widersprüche im SWK-Büro abzugeben.

"Das Argument der Stadtwerke, der Erdgaspreis folgt dem Ölpreis im halbjährigen Abstand, haben die Stadtwerke selbst ad absurdum geführt, da sie zum 1. November erneut den Gaspreis um 3,6 Prozent anheben, obwohl die letzte Preiserhöhung zum 1. August stattfand und somit nur drei Monate zurückliegt", betont er. Besonders ungerecht, so der Sprecher der Initiative, sei, dass der Heizölkunde den günstigsten Kaufzeitpunkt abwarten kann. Der Gaskunde jedoch nicht. "Er ist der Dumme, weil er den Stadtwerken Kaarst vertraute und eine Gasheizung im Keller installieren ließ. Nun ist er dem Preisgebaren der SWK ausgeliefert. Er zahlt Monat für Monat den überteuerten Preis", ärgert er sich.

Seit Juli sinkt der Heizölpreis. Ein Neusser Lieferant berechnet pro Liter 62,4 Cent, wenn der Kunde 3000 Liter kauft. "Der Gaskunde zahlt ab 1. November bei einer Heizleistung von 1700Kubikmeter Jahresverbrauch 1373 Euro, der Heizölverbraucher für die gleiche Heizleistung jedoch nur 1136 Euro", rechnet Lautenschläger vor.

Ein weiterer Grund, warum sich die Mitglieder ärgern: Die Stadtwerke erwirtschaften jedes Jahr einen Gewinn von über 1Million Euro. "Der Überschuss für jeden Gesellschafter, der Stadt und den Niederrheinischen Gas- und Wasserwerken, in Höhe von 572000 Euro wurde den rund 5200 SWK-Kunden durch überhöhte Preise abgenommen und muss an die Kunden zurückgegeben werden", so Lautenschläger.

Die Bürgerinitiative fordert, dass der Gaspreis zum 1. Dezember um 40 Prozent gesenkt wird. "Denn der Ölpreis ist seit Juli bis heute um 50 Prozent gesunken", sagt Lautenschläger.

Er rät den Gaskunden der SWK, die mit der Höhe des Gaspreises nicht einverstanden sind, gemäß Paragraph 315 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zu widersprechen. "Über Tausend Gaskunden der SWK haben dies schon getan."

Weitere Infos unter 02131/7423235