Kaarst: Pointen aus der Tiefe des Raumes
Bochum-Fan Frank Goosen begeistert im Einstein-Forum mit seinem Programm über die Leidenschaft zum Fußball.
Kaarst. "Jetzt geht’s los! Jetzt geht’s los!" schallt es durch das Albert-Einstein-Forum. Die optimale Einstimmung für Frank Goosens Programm "Echtes Leder". Erinnerungen und Wahrheiten über Fußball, Fans und andere "Geschichten aus der Tiefe des Raumes" sind es, die der Bochumer Comedian am Freitag vor rund 200 Zuschauern zum Besten gab.
Neutralität - Fehlanzeige. Goosen steht zu seiner Leidenschaft für den Bochumer Fußball und alle anderen des "gottlosen Packs vom anderen Stamm"- Schalke, Werder, die Borussia - bekommen ihre Niederlagen, Peinlichkeiten und Misserfolge rücksichtslos aufs Brot geschmiert. Doch wer kann Goosen dabei schon böse sein, denn schließlich werden auch die Bochumer Tiefpunkte nochmal ans Licht geholt.
Schwierig wird es nur, wenn es um den FC Bayern München geht, denn der Verein aus Süddeutschland - was laut Goosen südlich von Ratingen beginnt - ist etwa 20-mal öfter als Bochum Deutscher Meister geworden. Genau deshalb wäre Bayern keine Alternative für Goosens Fanatismus: "Ein echter Fan muss durch Täler gegangen sein, um die Gipfel schätzen zu lernen, deshalb hat Bayern keine Fans, sondern nur Zuschauer."
Eine Jugendgeschichte nach der anderen packt er aus, von seinem ersten Fußballspiel, zu dem ihn sein Vater mitnahm, über das Tauschen von Fußballbildern bis zum "Pisspottwahlverfahren", mit dem die Wahl der Mannschaften begann. "Ich wurde immer in der Mitte gewählt, aber ich erinnere mich noch gut an die, die ganz zum Schluss gewählt wurden. Einer davon ist Ministerpräsident in Hessen geworden und rächt sich heute dafür, dass ihn die türkischen Verteidiger früher immer nass gemacht haben", stichelt Goosen.
Natürlich durfte auch der Seitenhieb auf Frauen und ihr oftmals nicht ernsthaftes Verhältnis zum Fußball nicht fehlen. "Es macht einfach keinen Spaß, das Länderspiel mit jemandem zu gucken, der dauernd davon schwärmt, wie süß die italienischen Spieler aussehen", findet Goosen. Immerhin klärt er gleich zu Beginn eine Frage, die Frauen ihren fußballbegeisterten Männer immer wieder stellen: "Warum gehst du zum Fußball?" Die einfache Antwort: "Wat? Is’ doch Samstag!"