Mit Hartnäckigkeit zum Ziel
Vor 50 Jahren wurde St. Antonius in Vorst geweiht. Bis es soweit war, musste die Gemeinde viele Rückschläge hinnehmen.
Vorst. Über 80 Jahre dauert es, bis 1958 die Kirche St.Antonius geweiht werden konnte. "Erst der vierte Versuch glückt. Doch bis dahin muss die Kirchengemeinde immer wieder Rückschläge hinnehmen", weiß Josef Gammersbach. Ein Jahr hat er im Kirchenarchiv der Pfarre Vorst recherchiert, sich mit Zeitzeugen getroffen, Interviews geführt und zahlreiche Texte zur Historie der Kirche verfasst.
Erschienen ist zum Kirchweihjubiläum ein 68-seitiges Buch, das die Geschichte von der Planung bis zum Bau beschreibt, über die Erweiterung und die Umgestaltung im Inneren berichtet. Klaus Lauer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, hat die redaktionelle Arbeit und Frank Ahlert die Gestaltung der Festschrift übernommen.
Zu den Anfängen: Bereits 1876 gründet sich ein Kirchenbauverein. Denn die Kapelle ist für die Gemeinde zu klein geworden. Der erste Entwurf sieht einen neu-romanischen Bau vor. "Doch das Gesparte wird durch die Inflation Mitte der 1920er wertlos. Als das Geld Ende der 30er wieder zusammengespart ist, soll ein eher funktioneller Bau verwirklicht werden. Doch benötigte Kredite werden nicht gewährt", weiß Gammersbach.
Anfang des zweiten Weltkrieges werden Neubauten verboten. In den Nachkriegsjahren geht wieder Geld verloren. Dann endlich ist es soweit. Der Bau der Kirche ist endlich möglich: Der Entwurf des Neusser Architekten Heinz Gilges wird verwirklicht.
Das Büro Wilhelm Gilges baut in der Zeit mehrere Kirchen im Raum Neuss, auch St.Martinus in Kaarst: Sie ist zwar monumentaler, aber gewisse Übereinstimmungen der Gebäude fallen auf. "St. Martinus ist die Stadtkirche und St. Antonius die kleine, aber feine Dorfkirche", sagt Gilges.
Am 20. Januar 1957 wird der Grundstein gelegt und schließlich am 5. Juli 1958 die Kirche geweiht. "Ende der 60er Jahre wächst die Gemeinde erneut. Die Kirche ist wieder zu klein und wird erweitert", berichtet Gammersbach. Nach dem Anbau wurde das Innere umgestaltet. "Mit dem neuen Kirchenfester im Querschiff wird die künstlerische Ausstattung der Kirche 2002 abgeschlossen", erzählt Lauer.
Das 50-jährige Kirchweihjubiläum wird am Sonntag um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst gefeiert. Im Anschluss findet ein Empfang je nach Wetter auf dem Vorplatz oder im Pfarrzentrum statt.