Natur erholt sich von Orkan „Ela“

Zwei Jahre nach dem Orkan wachsen im Zonser Grind 500 neue Bäume.

Foto: ati

Dormagen. Für Naturfreunde ist es ein ermutigender Anblick: Im Zonser Grind, der 2014 besonders hart vom Pfingstorkan Ela getroffen worden war, sprießt und gedeiht reichlich frisches Grün. „Es wurden circa 500 neue Bäume gesetzt, davon 400 Schwarzpappeln, 50 Vogelkirschen und 50 Bergahorn“, teilt Nathalie Güttler, Sprecherin der Stadtwerke Düsseldorf, mit. Die Stadtwerke halten 50 Prozent Anteile an der Niederrheinisch-Bergischen Gemeinschaftswasserwerk GmbH, die für große Flächen im Grind zuständig ist. Durch Ela waren allein auf den NBG-Arealen 250 große Hybridpappeln umgerissen bzw. so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr erhalten werden konnten. Mittlerweile sind dort doppelt soviele Bäume neu gesetzt worden, wenn auch andere Arten.

Und: „Wir pflanzen zurzeit jährlich circa 100 echte Schwarzpappeln aus der Anzucht von Elmar Schmidt von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Dormagen“, berichten Stadtwerke und NBG. Damit allein ist es freilich nicht getan, Ela wird noch lange nachwirken. Denn zumindest im Umfeld der beweideten Flächen, von denen es im Grind einige gibt, brauchen alle Schwarzpappeln aufwendigen Einzelschutz, um sie vor knabbernden Kühen zu schützen.

Auch Unkraut ist nicht gut für die Neuanpflanzungen. Die Schwarzpappeln werden deshalb laut Stadtwerken/NBG im ersten Jahr nicht nur bewässert, sondern auch von Fremdbewuchs freigeschnitten, damit sie sich gut entwickeln können. Fördermittel gab es nach Auskunft der Unternehmen nicht: „Alle Ersatzpflanzungen sind durch die NBG GmbH finanziert worden.“ Auch die Stadt hat kräftig investiert, um die Orkanschäden auszugleichen. Insgesamt sollen am Ende rund 13 000 neue dreijährige Bäume gesetzt worden sein — vor allem im Tannenbusch und in der Zonser Heide. Einen Beitrag zur Finanzierung hatten die Dormagener Bürger geleistet, die über 7700 Euro für neue Bäume gespendet hatten; das Land hatte die Summe verdoppelt.

Interessant ist die Entwicklung bei den örtlichen Straßenbäumen und Bäumen auf öffentlichen Grünflächen. Etwa 170 Exemplare werden davon nachgepflanzt — und die Stadt nutzt dies auch zum Experimentieren mit neuen Arten. „Unsere Standardbäume kommen zunehmend schlechter mit dem Klimawandel klar, es gibt auch mehr Krankheiten“, berichtet Jens Röpert von den Technischen Betrieben Dormagen (TBD). „Von unseren Kastanien zum Beispiel werden wir uns wohl in den nächsten zehn Jahren verabschieden müssen.“ Nun setzt die Stadt verstärkt auf robustere Gewächse, überwiegend aus Nordosteuropa. Zu den Arten, die getestet werden, gehören Blauglockenbaum, Amberbaum und neue Eschenarten, die weniger Probleme mit der verbreiteten Triebdürre haben. Einzelne solcher Bäume sind schon im Stadtgebiet gepflanzt worden, vor allem an der Haberlandstraße sollen weitere „auf Probe“ gesetzt werden. Die TBD wollen die Entwicklung über einen Zeitraum von einigen Jahren beobachten.