Neuss: Auch bei Schiris wird nicht gespart

3000 Handballer nehmen über Pfingsten am 28. Quirinus Cup des Neusser HV teil.

Neuss. Wenn 180 Mannschaften aus 23 Ländern an drei Tagen in 13 Hallen 476 Spiele bestreiten - dann ist wieder Quirinus Cup. An Pfingsten jährt sich das größte Hallenhandball-Juniorenturnier Europas zum 28. Mal.

Für den Neusser HV, der das Sportereignis ausrichtet, bedeutet das bis zum Finaltag am Pfingstsonntag in der Hammfeldhalle wieder jede Menge Arbeit, die ohne die knapp 200 freiwilligen Helfer nicht zu schultern wäre, wie Chef-Organisator Wolfgang Spangenberger betont.

1200 Jugendliche werden alleine im Humboldt-Gymnasium in 75 Klassen übernachten, 5000 Mittagessen müssen für die hungrigen Sportler gekocht werden. Da es in der Vergangenheit trotz des Sicherheitspersonals im Schulzentrum zu Diebstählen kam, werden sogar an den Klassenräumen die Schlösser ausgetauscht, die Trainer der jeweiligen Mannschaft erhalten einen Schlüssel.

Werbung müsse man für das Turnier längst nicht mehr machen, erklärt Jochen Kallenberg, der nach einer Auszeit in diesem Jahr wieder die schwierige Aufgabe übernimmt, die Spielpläne von der E- bis zur A-Jugend auszutüfteln.

Die Warteliste sei lang, im Falle einer kurzfristigen Absage stünde sofort Ersatz parat. Das gelte auch für die Schiedsrichter. "Bei anderen Turnieren wird oft versucht, bei den Unparteiischen Geld einzusparen. Das ist bei uns nicht der Fall", unterstreicht Spangenberger.

In Neuss traditionell stark vertreten sind die Mannschaften aus Osteuropa, die meist als Mitfavoriten bei männlicher und weiblicher Jugend ins Rennen gehen - auch wenn die Anreise oft äußerst strapaziös ist.

Dass etwa der Reisebus der moldawischen Mannschaft aus Chisinau im Vorjahr an der Grenze bei Frankfurt/Oder von Beamten stillgelegt wurde, gehört zu den Anekdoten, die der Quirinus Cup zuhauf schreibt. Damit insbesondere die Osteuropäer die Turnierteilnahme genießen, versucht der NHV, jedem Team für die Dauer des Aufenthalts einen Betreuer an die Seite zu stellen.

Höhepunkt der Veranstaltung ist der Sonntag mit den Finalspielen in der stets mit 800 Zuschauern berstend vollen Sporthalle am Hammfeld. Damit überhaupt alle Handball-Fans dem Geschehen auf dem Spielfeld folgen können, werden die Begegnungen live in ein Großzelt vor der Halle übertragen. Die macht sich übrigens, stellt Spangenberger erfreut fest: "Das Umfeld wird jedes Jahr etwas besser, 2011 soll sogar der Vorplatz gepflastert werden."

Neu ist in diesem Jahr die Verlinkung mit der SIS-Handballseite im Internet, so dass Interessierte die Ergebnisse aller Spiele sofort nachlesen können.