Renaissancefest am Schloss Dyck

Zum sechsten Mal lockte das Renaissancefest die Besucher aufs Dycker Schlossgelände.

Rhein-Kreis Neuss. Landsknechte, Ritter und Händler belagerten am Wochenende wieder das Schloss Dyck. Bei mancher Kampfszene hielten die Besucher den Atem an. "Das ist alles nur Show", sagte einer der Darsteller der Gruppe Communitas Lupus beruhigend. Er und seine zehnköpfige Crew gehörten zu den Akteuren des Renaissancefestes, das zum ersten Mal am Muttertagwochenende stattfand.

Mit ihren Schwerkampfvorführungen begeisterte die mittelalterliche Truppe vor allem die jüngeren Zuschauer. "Wir kämpfen hier nach einer genau einstudierten Choreografie", erzählte der Ritter. "Es soll ja eine kindgerechte Show sein. Wir wollen unterhalten, nicht erschrecken."

Vor allem für Kinder hatte das Renaissancefest dann auch wieder jede Menge zu bieten: Ein Ritterturnier, Puppenspieler und Zauberer sorgten für beste Unterhaltung bei den Jüngsten. Mädchen liefen als Burgfräuleins verkleidet auf dem Schlossgelände herum, Jungen duellierten sich mit ihren Holzschwertern.

Doch auch die Großen kamen auf ihre Kosten: Im Schlosspark präsentierten Edelleute und Landsknechte in großen Ritterlagern ihre Waffen. Auf dem Handwerkermarkt zeigten Schmiede und Steinhauer ihr Können.

Ritter traten im Axtwerfen und Bogenschießen gegeneinander an. Auch die Besucher durften sich an Pfeil und Bogen versuchen. Obwohl den meisten der Umgang mit diesen mittelalterlichen Waffen eher schwer fiel, glänzte der ein oder andere durch Treffsicherheit. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Carsten Hickstein und seine "Streuner".

Das Quartett spielte alte Volkslieder. Gesungen wurde diese Tavernenmusik allerdings auf Hochdeutsch, damit die Zuschauer auch etwas verstanden.

Auf den Modenschauen wurden die Gewänder des 13. bis 16.Jahrhunderts vorgeführt. Männer trugen zu dieser Zeit vorwiegend einen so genannten Wams, eine Art Vorläufer der heutigen Weste.

Typisch für Frauen waren Mieder und Rock. Während die Mieder eng geschnürt wurden, waren ihre Röcke meist üppig und faltenreich. Die Besucher konnten sich Darbietungen der höfischen Tänze ansehen und sie selbst erlernen. Am Samstagabend blieben viele Besucher bis nach Mitternacht auf dem Schlossgelände, um einen weiteren Höhepunkt nicht zu verpassen: die Feuerschau des Gaukler-Duos Jomamakü.