Neuss: Rennbahn jetzt offen für alle

Einweihung: Der Besuch des neuen Sportparks auf dem Rennbahn-Gelände war wegen des durchwachsenen Wetters zur Eröffnung mau.

Neuss. Tore, Triumphe, aber auch Tränen gab es bei der Eröffnung des Rennbahn-Sportparks - und zwischendurch musste einer der Spieler vor lauter Aufregung schnell mal Pipi machen.

Das Spiel der Fußball-Bambini zwischen der SG Holzheim und der DJK Rheinkraft Neuss war der heimliche Höhepunkt am Samstag. Mitfiebernde Eltern und lautstark Anweisungen brüllende Übungsleiter drängelten sich am Spielfeldrand und vergaßen das Geschehen um sich herum. Wie das Spiel ausging, wussten die Aktiven später nicht zu sagen. Ein stolzer Vater musste helfen: "4:2 für Rheinkraft!"

Ein bisschen mehr an Publikumszuspruch hätte es insgesamt schon sein können, doch so ganz wollte das Wetter nicht mitspielen. Zwar blieb es den gesamten Nachmittag über trocken, aber die Sonne ließ sich nicht blicken. "Es sind viele gekommen, die überhaupt zum ersten Mal ihre Nase in den Innenbereich der Rennbahn stecken. Das stimmt mich zuversichtlich, denn ich glaube, dass die auch wiederkommen", sagte Peter Rebig und zog zufrieden Bilanz.

Der Geschäftsführer des Gelände-Pächters Neuss Marketing dürfte Recht behalten, denn man konnte sich am Samstag bei einem Rundgang gut ausmalen, dass die Neusser bei derart vielen sportlichen Betätigungmöglichkeiten an schönen Tagen das 17500 Quadratmeter große Gelände zuhauf bevölkern werden. Ob Fußball, Basketball oder Beach-Volleyball, Disc-Golf, Boule oder Nordic-Walking - dieses Areal hat zweifelsohne Potenzial.

Bei der Eröffnung tummelten sich die meisten der Besucher im Bereich der kleinen Zeltstadt, in der sich die Vereine präsentierten. Sie standen Schlange vor der einzigen Würstchenbude oder sie verfolgten das abwechslungsreiche Programm auf der Bühne. Dort zeigten Mädchen des SV Rosellen, dass Rope-Skipping mit Seilchenspringen nur noch bedingt zu vergleichen ist, während zwei Studenten der Sporthochschule Köln bewiesen, dass Trial-Biker locker jedes Hindernis mit ihrem sattellosen Rad bewältigen können.

Sportlehrerin Hannah Günther gab den Neussern zudem den gut gemeinten Tipp, dass Tai Chi dem Burnout-Syndrom vorbeuge. Und Peter Schubert erläuterte, was die Grundprinzipien beim Boule sein sollten: "Es geht um Spaß an der Freud’; mit einer Flasche Rotwein, ohne Vereinsmeierei, aber durchaus mit Struktur." Sogar ein echter Weltmeister war nach Neuss gekommen: Hartmut Wahrmann weihte Interessierte in die Geheimnisse des Disc-Golf ein.