Neuss: Eitler Gockel, alter Kirmes-Boxer

Stadtmusikanten im Studio des RLT.

Neuss. Zunächst war Ratlosigkeit. "Tiere, Räuber, und was sonst?" Nicht nur Rosi Klaverkamp war beim Thema "Bremer Stadtmusikanten" unsicher. Jetzt, Monate später und unmittelbar vor der Premiere, ist das Ensemble des Seniorentheaters Feuer und Flamme. Es bringt am Freitag und Samstag das Grimmsche Märchen in der Fassung von F.K.Waechter auf die Bühne des Landestheaters.

Das Märchen mutiert da zum Stück über das Ausgemustert-Sein der Älteren: Der Esel wird zur Putzfrau, ein abgehalfterter Jahrmarktsboxer steht für den Hund, die Katze ist eine abgeschriebene Geliebte, der Hahn ein eitler Gockel, der nicht mehr gebraucht wird.

Die Räuber, anders als bei Grimm von Anfang an dabei, erinnern ein wenig an die Blues Brothers; "die Gangster der Gesellschaft", sagt Jörg Moser. Auch er ist Mitglied des Senioren-Ensembles. Wie Angelika Imgrund oder das Ehepaar Heide und Karl-Heinz Kleinemeyer strahlt er Vorfreude auf den Premierenabend aus.

Groß ist das Lob der Truppe für die Regie führende Schauspielerin Katrin Singer, und die gibt die Komplimente prompt zurück: "Das war und ist Gemeinschaftsarbeit. Ohne die Mitwirkung aller auch bei der Regie hätte das nie geklappt." 13 Schauspieler werden auf der Bühne des Studios stehen, 51 Jahre und älter auf der nach oben offenen Skala, wie Karl-Heinz Kleinemeyer sagt. Und Katrin Singer ist sicher: Für jeden ist eine Rolle so erarbeitet, "dass auch jeder für sich zum Leuchten kommt." uda

Premiere Freitag, 20 Uhr, Samstag, 18 Uhr (freier Eintritt).