Neuss: Grundsatzbeschluss ebnet Weg für Ikea
Ikea: Das Möbelhaus kann kommen, der Rat hat grünes Licht erteilt. Doch eine Realisierung liegt noch in weiter Ferne.
Neuss. Wie erwartet, haben die Mitglieder des Neusser Rates gestern Abend mit Ausnahme der Grünen den Grundsatzbeschluss gefasst, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit der umzugswillige Ikea-Konzern sich am westlichen Ortsrand von Holzheim niederlassen kann.
Dazu gehört zu allererst, bei der Bezirksregierung eine Änderung des Gebietsentwicklungsplans zu beantragen, der die rund 13,6 Hektar große Fläche bisher als Freiraum- und Agrarbereich ausweist. Schon dieser Schritt verbietet eine Aussage zum weiteren zeitlichen Ablauf, denn die Mühlen in Düsseldorf mahlen meist langsam.
Außerdem muss die Stadt an dem Standort entlang der Kreitzer Straße den Flächennutzungsplan ändern, um einen notwendigen Bebauungsplan aufstellen zu können. Zudem sind eine Flut von Gutachten nötig, angefangen bei der Raum- und Umweltverträglichkeit bis zu hin zu einem Verkehrsgutachten.
Größte Hürde für das Vorhaben - die Größenordnung inklusive einer möglichen Erweiterung in einer zweiten Ausbaustufe liegt bei rund 25 500 Quadratmetern - ist aber wohl der Gesetzesentwurf der Landesregierung, der dem großflächigen Einzelhandel in Innenstädten womöglich bald Ketten anlegt. Ikea dürfte, wenn der Entwurf Gesetzeskraft erlangt, nur noch zehn Prozent "zentrenrelevante Randsortimente", zum Beispiel Wohnaccessoires, Heimtextilien und Haushaltswaren, anbieten. Ikea hat davon aber viermal so viel in den Regalen gestapelt.
"Die Neusser beantragen jetzt erst das, was bei uns schon möglich ist", kommentiert der Kaarster Bürgermeister Franz-Josef Moormann den Neusser Grundsatzbeschluss. Denn für Kaarst muss der Gebietsentwicklungsplan von der Bezirksregierung nicht geändert werden. "In Holzbüttgen sind seit 1999 mögliche Siedlungsflächen ausgewiesen. Nach wie vor führen wir mit dem schwedischen Möbel-Konzern gute Gespräche", sagt er.