Neuss. Am 11. November hat die Karnevalssession 2007/08 begonnen, die diesmal mit nur 87 Tagen eine extrem kurze ist. Für die Hauptakteure bedeutet das Stress pur, getreu dem Motto: "2008 - et presseet". Der Geschäftsführer des Neusser Karnevalsausschusses, Josef Patzelt, freut sich zwar auf die nächsten Wochen, gibt aber auch zu, dass der Frohsinn oft in harte Arbeit ausartet: "Es ist schon sehr stressig. Wir müssen ja auch noch alle nebenher in unseren Jobs arbeiten, da bleibt keine Zeit für Verschnaufpausen."
In den nächsten Wochen knubbeln sich die Termine, und ein paar Vereine mussten auch Veranstaltungen absagen, da sich "die Besucher ja nicht an einem Abend splitten können", sagt Patzelt. Die Zahl der Karnevalssitzungen habe sich im Gegensatz zu anderen Städten jedoch nicht verringert, da es in Neuss ausreichend Veranstaltungssäle gibt. Kleinere Vereine verteilen sich beispielsweise auf Pfarrsäle, so dass Doppelbelegungen während der tollen Tage weitestgehend ausgeschlossen werden können.
Nicht ganz auszuschließen sei bei einem so knüppelvollen Terminkalender der sogenannte "Lagerkoller, wenn die Beteiligten über vier anstrengende Wochen immer zusammen sind. Josef Patzelt hat dagegen zwei Rezepte: "Zum einen versuchen wir uns so oft wie möglich abzuwechseln, und zum anderen hilft es, wenn man nach Stress-Situationen ein Bier miteinander trinkt. Man darf einfach nicht übersensibel sein."
Das Prinzenpaar kann sich zwar nicht abwechseln, doch Novesia Siglinde I. und ihr älterer Bruder Prinz Richard der I. blicken dennoch gelassen in die nahe Zukunft. "Wir verbringen auch sonst viel Zeit zusammen, da habe ich keine Bedenken. Ich lass mich einfach mitziehen, nur nicht verrückt machen lassen", sagt Siglinde van der Bend. Ihr Sohn jedenfalls muss schon eine Ahnung haben, was in der nächsten Zeit auf seine Mutter zukommt: Er hat ihr zu Weihnachten einen Wellness-Gutschein für die Zeit nach der Session unter den Tannenbaum gelegt.
Für Bruder Richard kommt mit dem Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden noch ein Stressfaktor hinzu, aber er gehört da eher zu den gelassenen Rauchern: "Wenn ich irgendwo nicht rauchen darf, dann rauch ich halt nicht", sagt der 58-Jährige ganz pragmatisch. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch für beide Tollitäten die späte Proklamation. "Das ist einfach schade, denn im vollen Ornat machen die Auftritte natürlich viel mehr Spaß. Wir können unseren Nachfolgern nur wünschen, dass die für sie etwas früher stattfindet", sagt Richard I.