Neuss: Land soll mehr fürs Theater tun
Gibt das Land mehr, will - vielleicht - auch die Stadt die Kürzung reduzieren.
Neuss. Prekär ist die Finanzlage am Rheinischen Landestheater, Schauspieler und andere Mitarbeiter arbeiten am Rande des Machbaren. Seit eine Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse veröffentlich hat, gärt es noch mehr. Zwar erkennen die Experten die Belastungen an. Es seien aber zur Einnahmesteigerung noch mehr Inszenierungen möglich, auch könne die Zahl der "Abstecher" (Gastspiele) gesteigert werden. Das hatte auch Kulturdezernentin Christiane Zangs betont.
Gestern nun sollte das Thema im Kulturausschuss diskutiert werden. Doch die CDU erklärte, angesichts der Bedeutung dieses Punktes wolle man sich noch in der Ratsfraktion abstimmen: "Beratungsbedarf" heißt das. Und somit wird es vor der entscheidenden Sitzung des Finanzausschusses eine Sondersitzung des Kulturausschusses am 28.Februar geben.
So steht noch eine Vorlage der Verwaltung im Raum. Die besagt, dass die Politiker die Verwaltung beauftragen sollten, mit dem Land über eine "deutliche Erhöhung" des Zuschusses zu verhandeln. Etwas kryptisch heißt es dann, die Verwaltung sollte die Möglichkeit haben, die für 2008 bereits beschlossenen Kürzungen der städtischen Mittel in Höhe von 26000Euro zurücknehmen zu können, "wenn dadurch eine deutliche Erhöhung der Landesförderung erreichbar wird".
Ob die Verwaltung nun zunächst auf eine Zusage des Landes über eine Zuschusserhöhung setzt und dann die eigene Position überdenkt oder umgekehrt, bleibt offen. Die Intendantin Ulrike Schanko rechnet jedenfalls nicht damit, dass die Kürzung städtischer Mittel für 2008 rückgängig gemacht wird. Das Theater hat bereits die Kartenpreise erhöht und hofft, die Einbußen weitgehend auffangen zu können. Über die Vorschläge, mehr zu spielen und die Zahl der Abstecher zu steigern, gibt es allerdings weiterhin nur Kopfschütteln im Haus an der Oberstraße.