Neuss: Sport - Neusser haben den Schlag raus

Zum fünften Mal wurde am 1. Mai das „All German Cricket Turnier“ ausgetragen.

Neuss. Viele schwarz-rot-goldene Fähnchen grenzten das Spielfeld ein. Auf dem Imotex-Parkplatz fand am 1.Mai das fünfte "All German Cricket Turnier" statt. Gespielt wurde nicht nur um 1000 Euro Preisgeld und in Gold glänzende Pokale, sondern auch um den Titel des Deutschen Meisters. Den hatte der Gastgeber, der Neuss Cricket Club, bereits dreimal gewonnen.

Das Team um Kapitän Mazhar Hussein wollte sich den auch nicht nehmen lassen, weder von der lokalen Konkurrenz des Punjab Clubs Neuss, noch von den Gästen aus Bremen, Bochum, Dortmund, Frankfurt und Hannover. Diese hatten sich extra für das Turnier mit neuen Spielern aus anderen Mannschaften verstärkt.

Normalerweise wird Cricket in weißer Kleidung gespielt, doch auf dem Spielfeld herrschte buntes Treiben. Nicht jedes Team trat in einheitlichem Outfit auf, manche Männer spielten in rosa T-Shirts oder blauen Jeans. Doch bei diesem Turnier wurde das nicht so streng gesehen. Schließlich war das Spielfeld alles andere als das klassische Grün wie bei den Profis in Indien, Pakistan oder Australien.

Beim All German Cricket Turnier stand auch der ein oder andere Baum im Weg. "Wer dort rein schlägt, hat halt Pech gehabt", sagt Turnierchef Khawer Klein. Eine Wiederholung gab es in diesem Fall nicht. Beim Cricket wirft der "Batsman" in zehn Durchgängen jeweils sechsmal den Ball und versucht, das Wicket - eine lose Holzkonstruktion - der Läufer abzuwerfen. Der "Pitcher" indes möchte den Ball über die Spielfeldbegrenzung schlagen. Fliegt er drüber, gibt es sechs Punkte, rollt er ins Aus, noch vier Punkte. Die Läufer können durch so genannte "Runs" weitere Punkte sammeln. Der Gewinner hat am Ende meistens über 100 Punkte erzielt.

Michael Ayre verfolgte das Turnier als Zuschauer. Der Australier ist Lehrer an der Internationalen Schule in Neuss und spielt Cricket seit seiner Kindheit. "Ich hätte nicht gedacht, dass Teams aus ganz Deutschland hierhin kommen", so der Mann aus Sydney. "Mir gefällt die Gemeinschaft sehr gut."

Demnächst spielt Michael Ayre selbst für den Neuss Cricket Club, dann vielleicht auf einem richtigen Spielfeld. Der Verein möchte dieses Jahr anfragen, ob er ein solches neben dem Parkplatz auf der Rheinwiese anlegen darf. Immerhin stellt der Club bereits zwei Erwachsenen-Mannschaften und baut eine Jugendabteilung mit Kindern zwischen zehn und 14 Jahren auf.