Neuss: Streit um den Ersatzverkehr

Entscheidung über die Großbaustelle soll im September fallen.

Neuss. Ab Januar 2008 wird sich der Hauptstraßenzug in eine Großbaustelle verwandeln, soviel scheint sicher. Wie berichtet, müssen Kanäle und Gleise erneuert werden. Mehrheitsfähig ist auch der Plan, die Linie 709 zwischen Hamtorwall und Markt eingleisig fahren zu lassen. Nachdem die Parteien zunächst noch zahlreiche Bedenken angemeldet hatten, zeigt sich nun zumindest die Mehrheitsfraktion der CDU "im Grundsatz" mit der Verwaltungsdrucksache einverstanden. Fraktionschef Bernd Koenemann Donnerstag: "Ein klares Ja zur Drucksache. Aber wir erwarten noch detailliertere Angaben."

Am 4. September soll der Planungsausschuss entscheiden, am 14. September derRat. Nur dann, so hat es Bürgermeister Herbert Napp bereits betont, lasse sich "der ehrgeizige Zeitplan" einhalten. Der sieht einen Baustart am 2. Januar vor. Während in der Vorlage kühn der 14. August 2008 als Abschlusstermin angekündigt wird, war in der Vorstellung der Pläne bereits von Mitte November die Rede. Für das Schützenfest soll die Straße provisorisch geschlossen und anschließend wieder aufgerissen werden.

Zum Knackpunkt entwickelt sich die Frage des Ersatzverkehrs. Dass die Linie 709 während der Gesamtbauzeit, höchstwahrscheinlich also elf Monate, nicht fahren kann, steht fest. Die Planungen des beauftragten Ingenieurbüros sehen einen Ersatzverkehr nicht vor. Verwunderung löste das bei der FDP in Hinblick auf das gescheiterte Bürgerbegehren aus, verwundert zeigte sich auch die SPD. Die CDU will die Frage "den Experten überlassen", so Koenemann.

Die Rheinbahn sieht das ganz anders: "Ein Ersatzverkehr ist dringend erforderlich", sagt Sprecher Georg Schumacher; das habe die Rheinbahn auch in den Vorgesprächen stets betont. Und die Verwaltungsmeinung? Offensichtlich tut man sich im Rathaus damit schwer. "Meines Wissens nach sind wir dabei, diese Frage zu prüfen", so Michael Kloppenburg aus dem Presseamt.