Neue Wege zur Autobahn

Rhein-Kreis Neuss: Die A57-Anschlussstelle Dormagen bringt Staus und Unfälle. Eine Teilverlegung und eine neue Straße sollen entschärfen.

Rhein-Kreis Neuss. Tausende Autofahrer sind es, die täglich über die Alte Heerstraße in Dormagen brausen, die dorther fahren müssen, wenn sie von der A 57 zum Bayer-Werk oder nach Hackenbroich gelangen wollen.

Längst hat der Asphalt unter den zahllosen Reifen nachgegeben, ist die parallel zur Autobahn führende Straße deshalb voller Schlaglöcher. Spurrinnen sind Schuld daran, dass am Wegesrand Tempo-30-Schilder zum Schleichen mahnen. "Und dann die Staus", sagt Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke. "Die Alte Heerstraße ist eigentlich immer dicht. Das ist Zeitverschwendung und umweltschädigend."

Wer aus Krefeld kommt und zu Bayer will oder vom Werk in Richtung Köln fahren möchte, wird demnächst nur noch ein paar hundert Meter über die K18 fahren müssen. Damit die den Verkehr aber aufnehmen kann, wird sie im Bereich und auf einer Länge von 700 Metern vierspurig ausgebaut. Außerdem wird die L280, wo sie derzeit noch mit der Autobahn in Fahrtrichtung Köln verbunden ist, demnächst per neuer Straße mit der K 18 und der neuen Autobahn-Anschlussstelle verbunden. Die neue Straße wird 1,2 Kilometer lang sein und auf westlicher Seite parallel zur Autobahn verlaufen - eben so, wie die Alte Heerstraße derzeit auf östlicher Seite der Autobahn.

Die neue Straße - sie wird in städtischem Eigentum sein und auch von der Stadt benannt werden - wird derzeit gebaut. Zunächst wird der Boden geebnet und in Form einer Rampe aufgeschüttet. Das ist nicht nur notwendig, weil die L280 wesentlich höher liegt als die K18. Die neue Straße muss auch über einen Privatweg führen. Dazu wird die Stadt eine kleine Brücke bauen.

Ebenfalls neu sein werden drei Ampelanlagen. Die erste wird an der Kreuzung L280/neuer Verbindungsweg sein - dort, wo bislang die Anschlussstelle A57 Fahrtrichtung Köln auf die L280 mündet. Die zweite, neue Ampel wird vor Tor 14 des Bayer-Werkes, also Alte Heerstraße/Ecke K18, gebaut werden. Sie soll den zu erwartenden Verkehr auf der K18 regeln - immerhin sind für diese Straße 18 000 Fahrzeuge täglich prognostiziert. Eine dritte Ampelanlage soll dafür sorgen, dass die vorausgesagten 11 000 Fahrzeuge täglich sicher von der neuen Verbindungsstraße in die Kreuzung K18/Autobahnanschlussstelle einfahren.

In den kommenden 15 Monaten soll aber nicht nur das Straßennetz verändert werden. Der K18-Ausbau und die neuen Auffahrten machen auch neue Regenwasserkanäle und ein Sickerbecken in unmittelbarer Nähe notwendig. Außerem soll die K18 im Bereich der Mathias-Giesen-Straße auf 600 Metern einen Radweg erhalten.

Insgesamt sieben Millionen Euro kostet der Gesamtumbau. 3,3 Millionen Euro davon zahlt der Kreis, zwei Millionen Euro die Stadt Dormagen. 1,7 Millionen Euro schießt der Bund über den Landesbetrieb Straßen NRW in Dormagen dazu.