Neuss: Vitrine - Spezialrahmen hält Top-Bild trocken

Werk von Burne-Jones nach der Restaurierung dauerhaft gesichert.

Neuss. Es zählt zu den bedeutendsten Werken im Clemens-Sels-Museum: The King’s Wedding", um 1870 gemalt von Edward Burne-Jones, zeigt beispielhaft die Charakteristika der Präraffaeliten. In fünfmonatiger Arbeit wurde das Werk, das einen Versicherungswert von 400000 Euro hat, von Hiltrud Schinzel restauriert. Doch die äußerst ungewöhnliche Technik des Künstlers machte weitere Vorsichtsmaßnahmen notwendig.

Edward Burne-Jones wollte die Technik der Renaissance wiederbeleben. Die Innovative Idee führte zu äußerst fragilen Werken, wie Ute Husmeier-Schirlitz, Mitarbeiterin im Clemens-Sels-Museum, erläutert: Burne-Jones schichtete Gouache auf Papier auf Baumwollgewebe und verkeilte das noch mit Holz. Alle Materialien "arbeiten" unterschiedlich und reagieren äußerst empfindlich auf Schwankungen bei der Luftfeuchtigkeit.

Um das Gemälde nach der Restaurierung nachhaltig zu schützen, hat das Museum jetzt - ein Novum in der Sammlung - einen Rahmen bestellt, der tatsächlich eine komplexe Spezialvitrine ist. Die Luftfeuchtigkeit wird konstant bei etwa 50 Prozent gehalten, mögliche kleine Schwankungen werden über lange Zeiträume behutsam reguliert. Digital sind Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Rahmen (Donnerstagmittag; 49,8 Prozent, 26,8 Grad) ablesbar.

"Besser geht’s nicht", betont Uta Husmeier-Schirlitz. Der Rahmen der speziellen Art hat etwa 5000Euro gekostet.