Proteste im Internet gegen RWE-Kraftwerksbau in Grevenbroich

Umweltschützer bilden am Donnerstag eine Online-Menschenkette gegen den Bau des umstrittenen Braunkohlekraftwerks.

Grevenbroich. Umweltschützer haben am Donnerstag im Internet gegen den umstrittenen Bau eines Braunkohlekraftwerks in Grevenbroich am Niederrhein protestiert. Bis zum Mittag hatten mehr als 2000 Kraftwerksgegner zum Thema "Hand in Hand gegen die Kohle- Lobby!" virtuell Flagge gezeigt. "Nicht in die Vergangenheit investieren, sondern in die Zukunft", forderte ein Student aus Duisburg. "Gleichzeitig Klimaschutz predigen und Kohlekraftwerke bauen ist zynisch", machte eine niedersächsische Medizinerin deutlich. Ein Münchner Klimaschützer brachte seine Meinung kurz und knapp auf den Punkt: "Kohle ist zum Grillen da." Die Online-Menschenkette, zu der unter anderem ein Bündnis von mehr als 80 Organisationen aufgerufen hatte, "bildet den Auftakt für eine große, reale Menschenkette", teilten die Initiatoren mit. Im Rahmen eines globalen Klima-Aktionstag würden am 8. Dezember viele Menschen im Grevenbroicher Stadtteil Neurath und Berlin auf die Straße gehen, hieß es weiter. In Neurath errichtet der Energiekonzern RWE derzeit das modernste Braunkohlenkraftwerk der Welt. Die Arbeiten auf einer der größten Baustellen Europas begannen vor eineinhalb Jahren. Die Kosten für den gewaltigen Bau betragen 2,2 Milliarden Euro. Die Doppelblockanlage hat eine Leistung von 2100 Megawatt und soll in der ersten Jahreshälfte 2010 in Betrieb gehen. Das im Bau befindliche Kraftwerk war Ende Oktober in die Schlagzeilen geraten, als bei einem Unfall drei Monteure ums Leben gekommen und weitere zum Teil schwer verletzt wurden. www.klima-aktion.dewww.die-klima-allianz.de