Schmierereien in Kaarst: Mit dem Schwamm gegen Graffiti
Die Stadt überlegt, künftig Flächen mit Nanotechnologie zu schützen.
<strong>Kaarst. 23 Strafanzeigen hat die Stadt 2006, acht hat sie bisher in diesem Jahr wegen Graffiti erstattet. "Leider werden die Täter selten geschnappt", sagt Stadtsprecherin Sigrid Hecker. Nur dann hat die Stadt eine Chance, die Kosten für die Beseitigung der Schmierereien zurückerstattet zu bekommen. Drei Täter wurden 2006 von der Polizei ermittelt - und somit die Kosten festgestellt: 5874 Euro, 4529 Euro allein am Albert-Einstein-Gymnasium, hat die Beseitigung der Schmierereien gekostet. "An den Gymnasien tauchen ständig neue Graffiti auf", weiß Hecker. Deshalb hatte die Verwaltung - wie berichtet - jüngst den Politikern den Vorschlag unterbreitet, dort Überwachungskameras anzubringen. Das Für und Wider soll noch im Hauptausschuss diskutiert werden. Jan Opial, Bereichsleiter für Tiefbau und Bauhof, ärgert sich indes über die Farbschmierereien in den Unterführungen oder am Büttger Bahnhof. "Manchmal ist das wie eine Plage. Erst gibt es Schmierereien an einer Stelle, dann werden es plötzlich mehr. Die Täter meinen, sie hätten dort einen Freibrief", erklärt Opial. Deshalb sei die Stadt immer bemüht, Graffiti so schnell wie möglich zu beseitigen. "Nur ist das ein immer wiederkehrender Kampf", klagt Heinz Kiefer, Leiter des Baubetriebshofes. Bei neuen Graffiti kümmern sich zwei städtische Mitarbeiter des Betriebshofes um die Beseitigung. "Das kann je nach der Größe sehr zeitaufwändig sein", erläutert Kiefer. Das Entfernen der Schmierereien verursacht nicht nur Personal- und Materialkosten, sondern auf Dauer leidet auch die Bausubstanz. "Denn wir nutzen einen Hochdruckreiniger, der mit einem speziellen Granulat die Farbe von den Wänden entfernt", erklärt Opial
Derzeit prüft die Stadt, ob sie künftig die so genannte Nanotechnologie einsetzt. Der Vorteil: Einfach mit Wasser lässt sich die Farbe schnell entfernen. Dazu muss allerdings eine Fläche mit speziellen Nano-Beschichtung bearbeitet werden. "Diese vereinigt sich mit der Oberfläche", erläutert Oliver Schieren vom Zentrum für Nanotechnologie aus Willich.
Auf der anderen Seiten stehen die Kosten: Um einen Quadratmeter mit Nanotechnologie zu versiegeln, sei mit 38 bis 50 Euro zu rechnen. "Wir werden nun prüfen, ob es sich nicht doch lohnt", sagt Opial.