Serie "Am Schreibtisch": Die RLT-Intendantin Ulrike Schanko - Obenauf „Geschäft Mord“
Ulrike Schanko: Vieles wohl geordnet auf reichlich Schreibtischfläche.
Neuss. Sie sei eigentlich ein sehr ordentlicher Mensch, sagt Ulrike Schanko und blickt auf ihren wohl geordneten großen, geschwungenen Schreibtisch: "Normalerweise gibt es hier mehr Freifläche." Die Intendantin des Rheinischen Landestheaters hat ihren Arbeitsplatz in einem großen, hellen Raum. Der Blick schweift, wenn er denn die mit Planen abgedeckte Fläche des früheren Busbahnhofs verlässt, über Turm und Kuppel von St. Quirin bis zum Hafenbecken 1 mit dem Haus am Pegel. Das weiß die Intendantin durchaus zu schätzen. Wenn sie am PC sitzt und nachdenkt, dann schwenkt sie ihren Stuhl und genießt die Aussicht. Der Computer übrigens wirkt ein wenig antiquiert. Er stammt noch aus der Einzugszeit, ist jetzt sieben Jahre alt. Für den Fall der (Aus-) Fälle hat die Intendantin, die weitgehend ihre eigene Sekretärin ist, auf dem Boden vor der Fensterfront noch immer eine Schreibmaschine: IBM, rot. Auf dem Schreibtisch selbst, schwarz, geschwungen und mit viel Verfügungsfläche, stapeln sich an festem Platz Theaterstücke in Buchform. "Geschäft Mord" von Richard Harris liegt obenauf; "Zufall", sagt Ulrike Schanko. Zahllose Papiere, Einsatzpläne, eine erste Übersicht für das zentrale Vorsprechen im November, ein altes Typomaß ("nur noch als Lineal") die Zeitschrift "Bühnen-Genossenschaft", Blumen. Der ist geschenkt, aber so manches Mal bringt sich die Intendantin auch selbst einen Strauß mit.
Direkt am Computer liegt griffbereit ein unbeschrifteter Ordner. "Der ist für die Sparkommission", sagt Ulrike Schanko, "den brauche ich jeden Tag."