Stadt und GWG stellen das Flüchtlingsheim Fesserstraße vor

Viele Anwohner aus der Nordstadt haben sich die Räume angesehen.

Foto: woi

Nordstadt. Der Flur im Erdgeschoss war der Treffpunkt. Ulrich Brombach und Stefan Zelnig vom Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG) standen dort gestern um 16 Uhr mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Neuss, Jürgen Hages, und Dirk Witte vom Sozialamt. Gemeinsam hatten Stadt und GWG zur Besichtigung des Hauses an der Fesserstraße 16, das zum Flüchtlingswohnheim umgebaut wurde, geladen. Noch sind keine Flüchtlinge dort eingezogen. Erst im Lauf des Frühjahrs sei es soweit, sagte Hages.

Das Interesse an der Begehung war allerdings groß. Zahlreiche Anwohner waren gekommen, um sich die Räume anzuschauen. Dementsprechend voll war es im Flur. „Unser Ziel ist es, eine sozialverträgliche Unterbringung zu ermöglichen“, sagte Hages. Das schließt die Nachbarschaft des Flüchtlingswohnheims ein.

Bis zu 65 Personen sollen dort untergebracht werden. Auf drei Etagen wurden Wohnräume für zwei bis vier Personen eingerichtet. Sie sind karg: ein paar Spinde für Privatsachen, ein Tisch und Betten. Zudem wurden Koch- und Sanitärräume eingerichtet. Insgesamt wurden laut Hages rund 200 000 Euro investiert. Die Stadt hat das Haus für zwei Jahre von der GWG gemietet. Später soll es Teil eines Komplexes mit 50 Wohneinheiten werden. Dafür bedarf es noch eines entsprechenden Bebauungsplans. Das Haus an der Fesserstraße hätte also ohnehin vermutlich rund zwei Jahre leergestanden, so dass sich die Übergangslösung als Flüchtlingswohnheim anbot. „Ganz davon abgesehen sehen wir als GWG uns jedoch auch in der Verantwortung, einen Beitrag zur Flüchtlingsunterbringung zu leisten“, sagt Brombach. „Gerade in der Nordstadt sind zum Beispiel nach dem Zweiten Weltkrieg viele Menschen, die auf der Flucht waren oder ihre Heimat verloren hatten, untergekommen.“

Das Flüchtlingswohnheim an der Fesserstraße 16 bietet Raum, wenn die Flüchtlingszahlen in Neuss wieder anziehen. Grundsätzliches Ziel sei es aber, anerkannte Flüchtlinge — insbesondere Familien — perspektivisch mit Wohnungen zu versorgen. Die Bürger schauten sich die Räumlichkeiten bei der Begehung gestern interessiert an, schließlich werden sie dort in den nächsten Monaten neue Nachbarn bekommen.