Der neue Herr Förster

ThomasJansen: Seit 1.Oktober leitet der 37-Jährige offiziell das neu zugeschnittene Revier Hattingen/Sprockhövel

Sprockhövel. Er wohnt an der Löhener Straße mitten in seinem neuen Revier und muss es doch erst richtig kennen lernen. Inoffiziell seit 1. März, offiziell seit 1.Oktober hat Thomas Jansen als Revierleiter den im Zuge der Forstamtszusammenlegungen (siehe Kasten) neu zugeschnittene Forstbetriebsbezirk Hattingen/Sprockhövel übernommen. "In Hattingen kenne ich mich ja aus, in Sprockhövel hatte ich noch keine Möglichkeit, mich ordentlich umzuschauen", berichtet der 36-Jährige. Derzeit werde er dort vor allem "auf Zuruf" tätig. Etwa in der jetzt anstehenden Pflanzperiode, die viele der von ihm betreuten Privatwaldbesitzer immer noch zur Aufforstung von Supersturm Kyrill geschädigter Waldflächen nutzen.

Zehn Jahre lang hat Jansen zuvor das alte Revier Hattingen/Bochum/Herne geleitet. "Jetzt habe ich mehr Wald auf wesentlich weniger Gesamtfläche", nennt er als Vorteil des neuen Revierzuschnitts. Der stärkere Kontakt zur Bevölkerung in stadtnahen Wäldern würde ihm allerdings auch ein wenig fehlen, gibt er zu.

Von einem Problem, mit dem derzeit fast alle Forstkollegen - gerade auch im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis - zu kämpfen haben, ist er in seinem neuen Revier allerdings bisher verschont geblieben. Die "Wildschweinschwemme" hat Sprockhövel noch nicht erreicht. Andernorts klagen vor allem Landwirte über die immensen Schäden, die die sich allgemein stark vermehrenden Schwarzkittel auf den Feldern anrichten. In Ennepetal etwa soll es deshalb in diesen Tagen eine groß angelegte Jagd auf die Tiere geben. Da ist Jansen allerdings nur als Gast dabei.

"In Sprockhövel ist in den vergangenen zehn Jahren höchstens ganz vereinzelt mal ein Wildschwein aufgetaucht. Die A1 scheint wie eine natürlich Barriere zu sein", erklärt sich das Jansen. Auch aus Richtung Langenberg könnten die Tiere theoretisch einwandern, hätten das aber bisher nicht getan. Gefährlich werde es erst, wenn eine ganze Rotte inklusive fortpflanzungsfähiger Sauen, sich im Revier einnistete.

Das Sprockhöveler Revier gilt dagegen allgemein als reich an Rehwild. Davon kann sich Jansen täglich überzeugen. Das Wohnhaus des Junggesellen liegt mitten im waldreichsten Teil der Stadt.