Mit Bier zur Heimatpflege

Der Zusammenschluss der Haßlinghauser Vereine feiert 40-jähriges Bestehen.

Haßlinghausen. "Das Ziel wird überall akzeptiert - die Arbeit machen aber immer die Gleichen", schildert Manfred Berger den Haßlinghauser Vereinsring. Der Pfarrer hat seit vier Jahren den Vorsitz des Vereins der Vereine, der jetzt mit rund 90Vereinsmitgliedern sein 40-jähriges Bestehen feierte. Gegründet wurde der Vereinsring 1968 zur Veranstaltung von Heimat- und Volksfesten. Der damalige Bürgermeister Karl Kraft war vom Feuerwehr-Jubiläumsfest samt Kirmes so angetan, dass er sich eine jährliche Wiederholung wünschte.

Am 17. September 1968 wurde in der Gaststätte Kickuth eine Satzung erstellt: "Zweck des Vereinsrings ist die Förderung der Heimatpflege und Koordinierung von Vereinsveranstaltungen, ohne das Recht auf die Bestimmung einzelner Termine", heißt es darin. Mit den Volksfesten war allerdings schon nach zwei Jahren Schluss. Das erste wurde 1969 mit großem Abendprogramm vor ausverkauftem Haus gestaltet.

Manfred Berger, Vorsitzender

Im Jahr darauf waren die Mitglieder der Vereine nur noch mit Mühe für die Arbeiten zu motivieren. Der Ehrenvorsitzende Günter Siwitza hatte die Lacher bei der Geburtstagsfeier auf seiner Seite, als er erzählte, wie am Abend des zweiten Festes plötzlich die Helfer fehlten und seine Feuerwehrkameraden buchstäblich Feuerwehr spielen mussten, um die Gäste zu bewirten. Heute unvorstellbar auch, dass die Stadt damals den Fehlbetrag des Festes ausglich. Heute fällt das alles in die Abteilung "eigenes Risiko", das in den vergangenen Jahren vor allem der Werbering trug. Der hatte 1995 mit Unterstützung des Vereinsrings zunächst das Stadtteilfest "Rund ums Rathaus" ins Leben gerufen und inzwischen mit dem "Nachtschlag" eine neue Festform aus Abendverkauf und Unterhaltungsprogramm entdeckt.

Der Vereinsring beschränkt sich inzwischen darauf, auf den Festen mit Bierständen präsent zu sein, kleine Feten wie zur Radwegseröffnung oder die jährliche Veranstaltung zum Volkstrauertag zu organisieren und die Veranstaltungstermine der Haßlinghauser Vereine abzustimmen.

Die erheblichen Einnahmen aus dem Bierverkauf - mehr als 15000 Euro in zehn Jahren - werden an Haßlinghauser Vereine vergeben. "Wir wollen damit unseren Ortsteil unterstützen", erklärt Kassierer Klaus Flügel. So wurden dieses Jahr insgesamt 1400 Euro an die Kindergärten - zur Anschaffung neuer Spielgeräte - und an die Senioren der Arbeiterwohlfahrt gespendet sowie zwei Bänke an der Radtrasse aufgestellt, so dass der Vereinsring jetzt insgesamt 16 Bänke spendiert hat. "Machen Sie weiter, Sie tragen dazu bei, dass die Leute gerne hier wohnen", sagte Bürgermeister Klaus Walterscheid. Das gleiche Ziel verfolgt auch Pfarrer Berger: "Wir sind in Gefahr, eine Schlafstadt zu werden - wir wollen Bindungen fürs Wochenende aufbauen."

Geschunkelt wurde auch, denn Gospel Sisters und Shantychor, die als musikalische Vertreter des Ortsteils übrig geblieben sind, gaben Kostproben ihres Könnens. Berger regte an, den Shant "auf der Reeperbahn nachts um halb eins" neu zu bearbeiten. "Zumindest einmal im Jahr haben wir ja auch auf der Mittelstraße Nachtleben." Er spielte auf den Nachtverkauf an.