Gutes Wetter für den Mais

Der stetige Wechsel von Regen und Sonne hat den Mais gut wachsen lassen. Als letztes Getreide steht er zum Teil noch auf dem Feld.

Sprockhövel. Sprockhövels Landwirte rüsten zum letzten Ernteeinsatz in diesem Jahr. "Der Mais steht gut, jetzt muss es nur noch trocken genug sein, damit wir ihn auch einfahren können", sagt die Haßlinghauser Bäuerin Ute Lohmann. Was dem Wachstum der Pflanzen, die generell als spätestes hiesiges Getreide reifen, sichtlich gut getan hat - nämlich der stetige Wechsel zwischen Sonnenschein und Regen in diesem Sommer - bringt beim Einfahren Probleme mit sich.

"Die Äcker müssen erst abtrocknen, damit wir sie mit unseren schweren Maschinen befahren können", erklärt Ute Lohmann. Sie hat in diesem Jahr auf ihrem Feld an der Flurstraße Mais angebaut, um einen für den Boden günstigen Fruchtwechsel zu gewährleisten.

Einige Landwirte haben bereits am vergangenen Wochenende mit der Maisernte begonnen und den weitgehend trockenen Tag der deutschen Einheit genutzt. "Rund zwei Drittel unserer rund 30 Hektar Mais sind eingefahren", berichtet Gertrud Krevert, deren Milchviehof an der Wittener Straße inzwischen von Schwiegersohn Dennis Dittmer bewirtschaftet wird.

Für diesen Freitag will sie noch einmal Helfer zusammentrommeln und einen Lohnunternehmer engagieren, der mit seiner Erntemaschine die Pflanzen abschneidet und direkt auf dem Feld häckselt.

"Dann braucht man noch Bekannte oder Helfer, die die zerkleinerten Pflanzen zum Hof fahren und einen Fahrer, der dort das Maissilo anlegt", erklärt sie. Für das eigenen Vieh wird der Mais nämlich siliert, das heißt auf einer festen Fläche verteilt, durch Befahren mit schweren Maschinen verdichtet und später mit einer Plane abgedeckt, um durchgären zu können.

Da ist zügige Arbeit Hand in Hand angesagt, denn erstens will der Lohnunternehmer weiter zum nächsten Auftrag, zweitens sollte man das Maissilo zügig voll machen. Ein Tag wird da ganz schön kurz, was auch erklärt, warum teilweise bis in die Dunkelheit gearbeitet wird. "Da müssen wir die Bevölkerung um Verständnis bitten", so Gertrud Krevert.

Das gelte auch für eventuelle Schmutz- und Pflanzenrückstände auf den Straßen, die bei den Transporten nicht auszuschließen seien. "Wir tun schon unser Möglichstes, um die Straße sauber zu halten, haben einen Besen hinter den Trecker gespannt, der sie stetig fegt", sagt sie.

Während die Familie Krevert den Mais ausschließlich selbst für ihre Kühe und Zuchtbullen nutzt, ist Getreidebauerin Ute Lohmann auf den Verkauf angewiesen. Die allgemein gestiegenen Erträge in diesem Jahr haben für sie auch ihre Schattenseiten.

"Der Preis ist durch das höhere Angebot deutlich niedriger als im vergangenen Jahr." Da die meisten Betriebe selbst genug Mais für ihre Tiere produziert hätten, sei sie ihren in diesem Jahr auch nicht als Futtermais los geworden. In der Region bleibt ihr Mais aber trotzdem.

Gerade habe sie einen Vertrag mit den holländischen Betreibern der Biogasanlage in der Elfringhauser Schweiz (ehemals Liethmann) abgeschlossen, berichtet sie zufrieden. Insgesamt sei es für den Getriedeanbau übrigens ein durchschnittliches Jahr gewesen. Ganz so gut wie dem Mais bekam das Wetter Roggen, Hafer, Weizen und Gerste nicht.