Konzert: Die heile Welt klingt mit
Die Volksmusikgrößen Angela Wiedl und Oswald Sattler sangen in der Zwiebelturmkirche christliche Lieder und hatten ein dankbares Publikum.
Niedersprockhövel. Ein Hauch von Musikantenstadl wehte am Dienstag Abend durch die gut gefüllte Zwiebelturmkirche. Die bei Anhängern der Volksmusik bekannten Angela Wiedl und Oswald Sattler hatten allerdings vor allem christliche Lieder im Gepäck, mit denen sie ihr treues Publikum aber nicht minder beeindruckten. Rund 400 Karten waren trotz des für Sprockhöveler Verhältnisse stattlichen Preises von knapp 30 Euro verkauft worden.
"Mama Theresa war stets da, wenn die Not am größten war", sang die Münchnerin Wiedl mit rollendem "R" und und kleinen Jodlern in der Stimme. Die echte Mutter Theresa hatte sie sogar einmal getroffen, als sie eine Spende von ihrem Produzenten Ralph Siegel überbrachte.
Der Südtiroler Oswald Sattler vertonte das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser und streute wie Wiedl immer wieder getragene Sinnsprüche zwischen seine Lieder ein, etwa: "Was die Zeit wert ist, erkennt der Mensch erst, wenn er keine mehr hat." "Stimmt", raunte es dann im größtenteils ergrauten Publikum. Das kannte seine Stars fast sämtlich aus dem Fernsehen, genoss die bekannten Stimmen und das Stückchen heile Welt in den Liedern, die sich um Gottvertrauen, Trost und Segen rankten.
"Es ist noch feierlicher als im Fernsehen, das kann man gar nicht vergleichen", sagte Elisabeth Gelinski, die mit Schwester Helene und Freundin Hanneli Killing gekommen war. Die hatte die Karten besorgt. "Das war es mir wert", versicherte sie.
Viele der Zuhörer haben CDs von Sattler oder Wiedl zu Hause und ließen sich in der Pause Autogramme geben. Gisela Vesper hatte dafür sogar ein Foto mitgebracht, das sie mit Oswald Sattler zeigte. Entstanden war es im Sommerurlaub, als sie und ihr Mann die Pension des Gründungsmitglieds der Kastelruther Spatzen in Südtirol besucht hatten. "Bescheiden, fast schüchtern, aber eine tolle Stimme", schwärmte Gisela Vesper.
Sattlers Stimme deutete nur beim klassischen Ave Maria Grenzen an. Als er allerdings mit dem feinen Begleitensemble aus Geigerin, Cellistin, Keyboarder, Gitarristen und zwei Hintergrundstimmen "Näher mein Gott zu Dir" anstimmte, dachte so mancher gerührt an die Titanic, auf der das Bordorchester kurz vor dem Untergang noch dieses Lied gespielt haben soll. Der Sattler’sche Konzertdampfer segelte angesichts des dankbaren Publikums aber in sicherer See.
Angela Wiedl, die Alt und Sopran vereint, zeigte besonders beim "Ave Maria - ewig bist Du" ihren beachtlichen Stimmumfang. "Ich kann vier Oktaven und dreieinhalb davon klingen gut", sagt sie von sich und übertreibt damit nicht.
Beim "Guten Abend, gute Nacht" zum Abschluss nach zwei Stunden Programm sangen alle mit und spendeten danach lang anhaltenden Applaus.